Mitte Oktober schlug die Ärztekammer Alarm: 51,6 % der Arbeitszeit von Ärzt:innen in Ausbildung sind ausschließlich der Administration gewidmet. So hat die Kammer in Kooperation mit der ETH Zürich zum zweiten Mal eine Evaluierung der Ausbildung durchgeführt. Befragt wurden Ärzt:innen in Basisausbildung, Ärzt:innen in Ausbildung zum/zur Ärzt:in für Allgemeinmedizin sowie zum/zur Fachärzt:in. Insgesamt nahmen 4.800 Ärzt:innen an der Umfrage teil.
Die Ergebnisse sind mehr als alarmierend: 77 % der Befragten gaben an, sich durch administrative Auflagen in ihrer Ausbildung eingeschränkt zu sehen, 76 % waren der Meinung, dass die Bürokratie bei der Arbeit an den Patient:innen hinderlich sei. Konkret werden von den 47,4 Wochenstunden 24,5 für administrative Tätigkeiten oder patientenbezogene medizinische Dokumentationsarbeiten aufgewendet, nur 17,1 Wochenstunden werden für klinische Untersuchungen, Visiten, Operationen oder Gespräche mit den Angehörigen genutzt. Warum in vielen Spitälern in Zeiten von Bettensperren ausgerechnet Ärzt:innen den Nachtdienst damit verbringen, freie Betten für ihre Patient:innen zu finden, wird ein Rätsel bleiben.
Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage, wie die Qualität der Ausbildung gesichert werden soll – denn angehende Ärzt:innen sollen vor allem eines tun: sich auf ihre medizinisch-fachliche Ausbildung konzentrieren.
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