Liebe Leserinnen und Leser!

Rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung leidet im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung. Das entspricht etwa 3 Millionen Menschen. Jedes Jahr sind etwa 1,2 Millionen Menschen von psychischen Störungen wie z. B. Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen betroffen.

Das Angebot an Behandlungsplätzen und vor allem an Fachkräften hinkt allerdings dem Bedarf hinterher. So stoßen Ärzt:innen sowohl im niedergelassenen als auch im Spitalsbereich oft an ihre Grenzen. Die Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Während die Zahl der behandlungsbedürftigen Patient:innen gestiegen ist, blieben die verfügbaren Kapazitäten größtenteils gleich.

Auf die Patient:innen hat das mitunter gravierende Auswirkungen. Gerade im ländlichen Raum oder in strukturschwachen Regionen fehlen oft spezialisierte Angebote. Wartezeiten für einen Termin bei einem/einer niedergelassenen Fachärzt:in mit Kassenordination können oft mehrere Monate dauern. Gerade bei Patient:innen mit psychischen Erkrankungen kann diese Wartezeit oft zu schweren Krankheitsfolgen führen.

Hier sind sowohl die Politik als auch die Sozialversicherung gefordert, die Situation zu verbessern und entsprechende Angebote zu schaffen – denn nur, wenn es ausreichend Behandlungskapazitäten gibt, die auch entsprechend honoriert werden, wird das positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Patient:innen haben, und lange Krankenstände können dadurch vermieden oder verkürzt werden.