Tipps für das Beratungsgespräch

Ursachen und Symptome

Neben Stress, Depressionen und persönlichen Traumata können auch der Konsum von Alkohol oder Drogen sowie aufputschenden koffein- bzw. taurinhaltigen Getränken (Energydrinks) Gefühle von starker Unruhe sowie Angst auslösen. Bestehende Erkrankungen wie Funktionsstörungen der Schilddrüse, koronare Herzerkrankung, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Asthma bronchiale, Hyperaktivität in bestimmten Arealen des Gehirns, die z. B. für Emotionen verantwortlich sind, oder ein gestörtes Neurotransmittergleichgewicht können ebenso Angstgefühle verursachen.

Quälende, unkontrollierbare Sorgen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrasen, Zittern, Brustenge bis hin zu Tinnitus sind möglicherweise auch auf die Einnahme bestimmter Arzneistoffgruppen wie Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer, Sartane, Phosphodiesterase-5-Hemmer, Alpha-Blocker, Schilddrüsenhormonpräparate, östrogenhaltiger Medikamente, Antiasthmatika u. a. zurückzuführen.

Bei starken psychischen und körperlichen Beschwerden wie Angst- und Panikattacken, bei rasendem Puls oder Atemnot, bei Schwindel- und Ohnmachtsanfällen ist eine rasche ärztliche Abklärung ratsam.

An der Tara

Im Beratungsgespräch sollten folgende Punkte abgefragt werden:

  • Alter und allgemeiner Gesundheitszustand (Grunderkrankungen, Einnahme von Medikamenten) der betroffenen Person
  • genaue Beschreibung der physischen und psychischen Beschwerden mit Beginn, Dauer sowie Häufigkeit des Auftretens
  • bekannte (berufliche, private) Ursachen der Angst bzw. persönliche Lebensereignisse/Schicksalsschläge in der Vergangenheit
  • generelle Angaben zur Schlafqualität, zu Ernährung und sportlichen Aktivitäten
  • Konsum von Alkohol und Nikotin
  • familiäre Disposition
  • Pflege sozialer Kontakte
  • bereits angewendete Präparate zur Verbesserung der Symptome
  • bereits in Anspruch genommene ärztliche Hilfe bzw. erhaltene Diagnose

Selbstmedikation

Ärztlich können, je nach Typ der Angststörung und am besten ergänzend zu einer Psychotherapie, Substanzen unterschiedlicher Medikamentengruppen verordnet werden, wobei Wirkstoffe der SSRI- und SNRI-Gruppe als Mittel der Wahl gelten. Die anxiolytisch wirksamen Benzodiazepine sollten aufgrund ihres Abhängigkeitspotenzials nur in Ausnahmezuständen zur Anwendung kommen.

Bei leichteren Angst- und Unruhezuständen ist ein Versuch mit pflanzlichen Arzneimitteln empfehlenswert. Als rezeptfreies Fertigpräparat erhältlich zeigt Lavendel – neben Kamille, Melisse, Hopfen, Johanniskraut, Wildem Grünhafer, Safranblütenextrakt und Passionsblume – gute Erfolge in der Therapie von Angststörungen. Die Samen der Afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia) unterstützen aufgrund des Inhaltsstoffes 5HTP (als natürliche Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin) die psychische Belastbarkeit und wirken zudem stimmungsaufhellend. Die adaptogenen Phytopharmaka Ginseng, Taigawurzel sowie Rosenwurz sorgen für vermehrte Widerstandskraft gegen körperliche und geistige Belastungen.

Weiters sollte auf eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Mikronährstoffen, z. B. den Vitaminen des B-Komplexes und D3, Magnesium, Zink, Kupfer, Selen, Omega-3-Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen sowie Prä- und Probiotika (Darm-Hirn-Achse!) geachtet werden.