Triplet oder Doublet bei IDH 1-mutierter AML?

Ivosidenib (IVO), ein IDH1-Inhibitor, ist in Kombination mit Azacitidine (AZA) die aktuelle Standardtherapie für nicht intensiv behandelbare AML mit IDH1-Mutation. In der AGILE-Studie wurden bei diesen Patient:innen ausgezeichnete Ergebnisse mit einer kombinierten CR/CRi-Rate von 53 % und einem medianen Gesamtüberleben von 29 Monaten erzielt. In der vorliegenden Phase-Ib/II-Studie wird nun die Zugabe des BCL2-Inhibitors Venetoclax geprüft. Im Dose Level 3 (DL3) erhielten die Patient:innen VEN 400 mg von d1-14, AZA in der Standarddosierung d1-7 und IVO 500 mg kontinuierlich. Insgesamt waren 56 Patient:innen auswertbar. Dosislimitierende Toxizitäten im DL3 waren ein Tumorlysesyndrom G3 und eine QTc-Zeit-Verlängerung G3, beide waren gut therapierbar. Kein:e Patient:in musste die Therapie aufgrund einer Toxizität abbrechen.
Die Gesamtansprechrate war gut (94 %, 93 % CRc) mit einer hohen Rate an MRD-Negativität, wobei mehr Patient:innen im Triplet als im Doublet eine MRD-Negativität erreichten. Das Gesamtüberleben der gesamten Kohorte lag nach 3 Jahren bei 81,5 %, das ereignisfreie Überleben nach 3 Jahren bei 50,4 Monaten.

Fazit: Die Toxizität der Triple-Kombination war akzeptabel, das Ansprechen ausgezeichnet. Die Studiengruppe war allerdings relativ heterogen und enthielt sowohl rezidivierte als auch neu-diagnostizierte IDH1-mutierte AML-Patient:innen. Multizentrische Studien mit größeren Patientenzahlen müssen nun auch randomisiert die Überlegenheit einer Triple-Kombination zeigen.