Gilteritinib vs. Midostaurin: Was ist besser in der Erstlinie der FLT3-mutierten AML?

Für die Erstlinientherapie der FLT3-mutierten AML stehen uns mittlerweile zwei zugelassene Medikamente zur Verfügung: Midostaurin, wobei die Langzeitdaten der Zulassungsstudie auch auf diesem ASH präsentiert wurden und Quizartinib, welches erst kürzlich zugelassen wurde. Gilteritinib hat derzeit nur eine Zulassung für die rezidivierte/refraktäre FLT3-mutierte AML.
Die offene, randomisierte, multizentrische Phase-II-Studie PrECOG 0905 wollte prüfen, ob Gilteritinib in Kombination mit intensiver Chemotherapie (G) eine bessere FLT3-Clearance sowie Ansprechrate (CRc) zeigen kann als Midostaurin (M). Es konnten 177 von insgesamt 722 gescreenten Patient:innen mit einem medianen Alter von 54 Jahren randomisiert wurden.
Signifikant mehr Patient:innen im G-Arm erreichten eine CRc (85,6, vs. 72,4 %, p = 0,042), allerdings konnte in der NGS-basierten MRD-Analyse keine Verbesserung der FLT3-Clearance durch G nach dem Induktionszyklus, sondern erst nach Konsolidierung 1 detektiert werden.

Fazit: Gilteritinib konnte in dieser randomisierten Phase-II-Studie ein verbessertes initiales Ansprechen gegenüber Midostaurin erreichen, in der FLT3-Eradikation nach Induktion zeigte sich kein signifikanter Unterschied, allerdings konvertierten im weiteren Verlauf mehr Patient:innen des G-Arms in Richtung MRD-Negativität. Größere randomisierte Studien wie die HOVON/AMLSG Studie haben bereits ihr Rekrutierungsziel erreicht und könnten diese Daten demnächst bestätigen.