Neue Entwicklungen bei der Abnehmspritze

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Pharmariesen weltweit entwickeln derzeit weitere neuartige Abnehmmittel, mit dem Ziel, bessere Produkte anzubieten als die Konkurrenz. Ein US-Biotech-Unternehmen vermeldete nun einen neuen Erfolg. 

Der US-Biotech-Riese Amgen hat erstmals in einer Studie der Phase II erfolgreich eine Abnehmspritze untersucht, die nur einmal monatlich appliziert werden muss. Derzeit rittern der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk und sein US-Rivale Eli Lilly mit wöchentlich zu injizierenden GLP-1-Rezptoragonisten beziehungsweise GLP-1/GIP-Agonisten um den weltweiten Milliardenmarkt für Abnehmmedikamente. Diese Medikamente müssen allerdings einmal pro Woche unter die Haut injiziert werden. Eine Injektion einmal pro Monat würde die Einnahme für Patient:innen erleichtern. Das neue Produkt würde außerdem eine schnellere Gewichtsabnahme hervorrufen, schrieb das kalifornische Pharmaunternehmen in einer Aussendung. Wie bei allen diesen Medikamenten waren die häufigsten Nebenwirkungen Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Amgen plant nun eine große Wirksamkeitsstudie. 

Das Produkt basiert auf einem langwirksamen monoklonalen Antikörper, der den GIP-Rezeptor hemmen soll, und der mit zwei Molekülen kombiniert wird, welche wie die bekannten GLP-1-Rezeptoragonisten wirken. Das Prinzip wurde jetzt in verschiedenen Dosierungsformen mit einmal monatlicher Injektion doppelt verblindet und randomisiert ein Jahr lang im Vergleich zu einem Placebo untersucht. An der Studie nahmen 465 Übergewichtige beziehungsweise Adipöse teil. Das Ergebnis lief auf eine Gewichtsreduktion von bis zu 20 Prozent innerhalb von 52 Wochen hinaus. Es gab Hinweise darauf, dass sich bei längerer Behandlung die Gewichtsabnahme fortsetzt, wie der Konzern mitteilte. In einer zweiten Gruppe von 127 übergewichtigen oder adipösen Typ-2-Diabetiker:innen zeigte sich eine durchschnittliche Gewichtsreduktion um 17 Prozent. Drastisch verbesserte sich darüber hinaus die mittelfristige Blutzuckereinstellung mit einem Minus von 2,2 Prozentpunkten beim sogenannten HbA1C-Wert. Das bedeutet eine hohe Wirksamkeit. Gleichzeitig kam es auch zu einer Verbesserung der Blutdruckwerte und von Entzündungsparametern. (red/APA)