Die Drogeriekette dm will apothekenpflichtige OTC-Produkte online anbieten. Der dm-Chef spekuliert zudem auf regulatorische Änderungen in der Zukunft.
Die Drogeriekette dm startet einen neuen Versuch ins Arzneimittelgeschäft einzusteigen und will – vorerst in Deutschland – in den Handel mit rezeptfreien, aber apothekenpflichtigen Medikamenten einsteigen. „Wir werden nicht-verschreibungspflichtige OTC-Produkte online anbieten, die Kunden bisher nur in der Apotheke kaufen können“, sagte dm-Chef Christoph Werner der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In den Geschäften dürften diese Waren nicht angeboten werden, daher der Weg über einen Online-Shop.
Werner verwies auf den Rückgang der Apothekendichte: Statistisch betrachtet schließe jeden Tag in Deutschland eine Apotheke. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA hatte vergangene Woche wie berichtet gemeldet, dass die Zahl der Apotheken in Deutschland im vergangenen Jahr mit 17.041 auf den niedrigsten Stand seit 1978 gefallen sei.
Der dm-Chef spekuliert laut eigenen Angaben zudem auf regulatorische Änderungen in der Zukunft. Der demographische Wandel verändere die Kundenbedürfnisse und zugleich stiegen die Gesundheitskosten, sagte er. Da sei es absehbar, dass sich etwas verändern müsse. Den Vorwurf, das Apothekensterben zu beschleunigen, wies Werner zurück. „Unternehmerische Apotheker“ hätten nach einer Liberalisierung große Chancen. „Uns geht es daher nicht darum, den Apotheken Konkurrenz zu machen, sondern unseren Beitrag für eine erschwingliche Versorgung mit Gesundheitsprodukten in Deutschland zu leisten“, versicherte er. (red/APA)