Pandemie-Gefahr wächst: Expertin warnt

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Die neue leitende Virologin der MedUni Innsbruck lässt mit beunruhigenden Nachrichten aufhorchen. Ein Virus macht Forschenden derzeit besonders Sorgen. 

Gisa Gerold, neue Leiterin des Instituts für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, ortet immer kürzere Zeitabstände zwischen Epidemien – und damit eine steigende Gefahr für Pandemien. Grund dafür seien Globalisierung, starke Reisetätigkeit, aber auch höhere Temperaturen durch die Klimakrise, die die Stechmückenpopulation ansteigen ließen. „Die nächste Epidemie, die in eine Pandemie münden kann, kommt also bestimmt“, sagte Gerold bei einer Pressekonferenz in Innsbruck und schloss eine Vogelgrippe-Pandemie nicht aus. Das Virus werde gegenwärtig „engmaschig“ in den Blick genommen. Die aktuelle Übertragung auf Säugetiere bereitet der Forschung nämlich durchaus Sorgen, betonte sie, schränkte jedoch ein: „Da aktuell noch wenige Menschen davon betroffen sind, gibt es aber im Moment noch keinen Grund dazu, extrem besorgt zu sein.“ Die Situation müsse „ganz genau“ beobachtet werden, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. 

Auch eine „Influenza-Pandemie“ sei aus aktueller Sicht durchaus vorstellbar, erklärte Gerold und betonte, dass weiters unter anderem das Dengue-Virus auf dem Vormarsch ist. Da durch die Klimakrise auch in Österreich künftig Stechmücken mehr und mehr Thema würden – diese lösen als Träger durch einen Stich das Dengue-Fieber bei Menschen aus – müsse dieses Virus unter „besonderer Beobachtung“ stehen. Als Positivbeispiel für eine gelungene Vernetzung nennt Gerold die Corona-Pandemie: „Sowohl die internationale Vernetzung der Forschung als auch die Bereitstellung des Impfstoffes hat sehr gut geklappt“, meinte die Virologin. 

Bereits in Prä-Pandemiezeiten gilt es, „internationale Kooperation“ zu forcieren und diese im Ernstfall auch voll zu nützen, betonte Gerold. Darüber hinaus ließen sich auch Maßnahmen setzen, um Epidemie- und schließlich Pandemie-Ausbrüche zu verhindern, beispielsweise durch die Begrenzung der Brutstätten von Stechmücken. Bei all diesen Bemühungen und Maßnahmen brauche es jedenfalls „saubere Grundlagenforschung“, strich schließlich der Rektor der MedUni Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, hervor. (red/APA)