Arzneimittel: Das ist die Bilanz 2024

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Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine Bilanz im Hinblick auf neue Arzneimittel vorgelegt. Dabei gibt es durchaus Überraschungen. 

Insgesamt wurden im Vorjahr 114 Arzneimittel in der EU zur Zulassung empfohlen, wobei 46 neue Wirkstoffe beinhalteten. Krebsmedikamente stellten mit 28 Empfehlungen den größten Anteil der neuen Produkte dar. Weitere wichtige Anwendungsgebiete waren Neurologie, Allergien, Antibiotika und Impfstoffe. Besonders hervorzuheben ist die Empfehlung des ersten Medikaments zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit im Frühstadium sowie die Entwicklung innovativer Impfstoffe, etwa gegen Chikungunya-Fieber und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).  

Diese Empfehlungen spiegeln den fortschreitenden medizinischen Fortschritt und den zunehmenden Bedarf an neuen Therapien wider. Ein weiteres bedeutendes Produkt war die erste nadelfreie, kleinere Form von Adrenalin zur Behandlung allergischer Reaktionen sowie zwei neue Antibiotika zur Bekämpfung schwerer Infektionen. Die EMA betont, dass sie Arzneimittel nur dann zur Zulassung empfiehlt, wenn der Nutzen die Risiken eindeutig überwiegt. Diese Empfehlungen werden dann an die Europäische Kommission weitergeleitet, die die formelle Zulassung erteilt.  

Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, hebt hervor, dass medizinische Innovationen nicht nur den betroffenen Patienten zugutekommen, sondern auch der gesamten Gesellschaft. Durch die Verbesserung der Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit von kranken Menschen tragen neue Arzneimittel zur Entlastung des Gesundheitssystems und zur Steigerung der Produktivität bei. Herzog fordert daher, Arzneimittel nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern als eine Investition, die sowohl direkte als auch indirekte Vorteile für die Volkswirtschaft bringt. Die PHARMIG vertritt in diesem Kontext die pharmazeutische Industrie in Österreich und setzt sich für eine bestmögliche Arzneimittelversorgung und den medizinischen Fortschritt ein. (est)