Weltweit leidet etwa ein Drittel der Erwachsenen an Bluthochdruck, viele wissen nicht davon und werden folglich nicht behandelt. Die Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie gibt Empfehlungen.
Die Europäische Gesellschaft für Hypertonie (ESH) empfiehlt, alle Erwachsenen ab 18 Jahren auf Hypertonie zu screenen.
Für die Messung gelten folgende Empfehlungen:
- Office-Messungen sollen unter standardisierten Bedingungen erfolgen. Der Wert soll nach dreimaliger Messung als Durchschnitt der beiden letzten Messungen ermittelt werden.
- Es wird empfohlen, die Diagnose Hypertonie erst nach mind. 2 Office-Messungen in 4 Wochen zu stellen (Ausnahmen: Grad-III-Hypertonie ≥180/110mmHg, hypertonieassoziierte Symptome, Anzeichen für Endorganschäden oder kardiovaskuläre Erkrankung).
- Bei erstmaliger Office-Messung sollten beide Arme herangezogen werden, später der Arm mit dem höheren Wert.
- Die Kombination aus ambulanter und Heim-Messung bietet sowohl vor als auch während der Behandlung wichtige Informationen und sollte, wenn möglich, immer herangezogen werden.
Interpretation
Der Blutdruck steigt während körperlicher Aktivität an (systolisch stärker als diastolisch). Das Ausmaß der Erhöhung ist abhängig vom Ruheblutdruck sowie von Alter, Arterial Stiffness und abdomineller Adipositas. Daten deuten darauf hin, dass ein exzessiver Blutdruckanstieg unter Aktivität ein Prädiktor für die Entwicklung einer Hypertonie sein könnte. Aktuell besteht in der Hypertonie-Gesellschaft kein Konsens über eine normale Blutdruckerhöhung bei Aktivität. Einem Konsenspapier der Europäischen Gesellschaft für präventive Kardiologie zufolge erfordert ein Blutdruck >220 mmHg bei Männern und >200 mmHg bei Frauen unter Maximalbelastung am Fahrradergometer weitere klinische Evaluierung.