Kurzfassung
In dieser randomisiert kontrollierten Studie gab es keinen Unterschied zwischen den Traumapatient:innen, die entweder eine restriktive oder eine liberale Sauerstofftherapie erhielten.
Die ATLS Kriterien empfehlen, dass schwer verletzte Traumapatient:innen frühzeitig eine Sauerstoffergänzung erhalten sollen, obwohl es kaum Belege dafür gibt. Im Gegensatz dazu wächst die Besorgnis, dass eine liberale Sauerstofftherapie bei kritisch kranken Patient:innen zu schlechteren Patient:innenergebnissen führen könnte.
Die randomisierte TRAUMOX2-RCT-Studie untersuchte 1508 erwachsene Patient:innen, die mit einem Trauma eingeliefert wurden, welche entweder mit einer restriktiven (Ziel-SpO2 94 %; n = 733) oder einer liberalen (12–15 l O2 über 8 Stunden; n = 724) Sauerstofftherapie behandelt wurden. Es gab innerhalb von 30 Tagen keinen Unterschied in Bezug auf Todesfälle oder schwere Atemwegserkrankungen (z. B. Lungenentzündung, ARDS) zwischen der restriktiven (16,1 %) und der liberalen (16,7 %) Gruppe (OR 1,01, 95 % KI 0,75–1,37).
Auch bei getrennter Betrachtung von Todesfällen oder schweren Atemwegserkrankungen gab es keinen Unterschied. Bemerkenswert ist, dass die Studie 471 Patient:innen ausschloss, die zwar randomisiert wurden, aber nach der Untersuchung letztlich nur geringfügige oder keine Verletzungen aufwiesen und für die anschließend keine Daten erhoben wurden.
Quelle: Early Restrictive vs Liberal Oxygen for Trauma Patients: The TRAUMOX2 Randomized Clinical Trial. JAMA. 2024 Dec 10. doi: 10.1001/jama.2024.25786. Epub ahead of print. PMID: 39657224
Redaktion: Dr. Arastoo Nia