Forschende haben ein KI-Modell erschaffen, das mit Trillionen genetischer Daten trainiert wurde. Es lieferte bereits vielversprechende Ergebnisse in der Krebsforschung.
Eine internationale Forschergruppe hat das bislang größte KI-System für die biologische Forschung entwickelt, das in der medizinischen Behandlung von Krankheiten helfen soll. Das Modell namens Evo 2 wurde mit nahezu neun Trillionen genetischen Informationen aus mehr als 128.000 Arten trainiert. Dies gab das Team, das von der Forschungsorganisation Arc Institute unterstützt wird, bekannt. Ziel von Evo 2 ist es, ein besseres Verständnis komplexer menschlicher Krankheiten zu ermöglichen, etwa durch das Erkennen von Genvarianten, die mit bestimmten Erkrankungen in Verbindung stehen. Dadurch könnten gezielte Therapien entwickelt werden. Erste Erfolge gibt es bereits in der Krebsforschung: Evo 2 konnte mit 90-prozentiger Genauigkeit bestimmen, welche BRCA1-Mutationen gut- oder bösartig sind.
Zudem könnte das Modell dazu beitragen, das Erbgut von Pflanzen zu verbessern und Enzyme zu entwickeln, die Plastik abbauen. Erstellt wurde Evo 2 mit 2.000 leistungsstarken Nvidia H100-Prozessoren und speichert die Daten in der Cloud von Amazon Web Services (AWS). Über die Nvidia-Forschungsplattform BioNeMo ist das Modell weltweit zugänglich. Beteiligt an diesem bahnbrechenden Projekt sind führende Forscher aus renommierten kalifornischen Universitäten wie Stanford, Berkeley und UCSF. (red/APA)