In dieser akademischen Studie aus Frankreich (GETAID) sollte die Frage beantwortet werden, ob nach Versagen eines ersten (allerdings nur s.c. verabreichten) Anti-TNF-Antikörpers (also Adalimumab oder Golimumab) ein Wechsel zu Vedolizumab oder die Gabe eines zweiten Anti-TNF-Antikörpers besser wäre. Patient:innen mit moderat bis schwerer CU (mit einem endoskopischen Mayo-Score von zumindest 2) und Versagen auf Golimumab oder Adalimumab wurden doppelblind auf entweder Vedolizumab oder Infliximab randomisiert und erhielten die jeweilige Induktion in der zugelassenen Dosierung (also jeweils eine Infusion zu Woche 0, 2 und 6). Der primäre Endpunkt war definiert als steroidfreie klinische Remission zu Woche 14. Danach wurde bis Woche 54 weiter behandelt, präsentiert wurden aber nur die Daten bis Woche 14. Anzumerken ist das Studiendesign als „superiority trial“ unter der Annahme, dass Vedolizumab gegenüber Infliximab überlegen sei. Insgesamt wurden 151 Patient:innen eingeschlossen (IFX 73, VEDO 78), von denen 147 Woche 14 erreichten (IFX 70, VDZ 77). Die beiden Gruppen waren in Bezug auf die „baseline characteristics“ ausgeglichen. Der primäre Endpunkt wurde im IFX-Arm in 19,2 % der Fälle erreicht, im VEDO-Arm in 34,6 %. Somit fand sich eine statistisch signifikante Überlegenheit von VEDO im Vergleich zu IFX. Auch bei dem Unterpunkt „endoskopische Remission“ zeigte sich eine Überlegenheit von VEDO. Wenig überraschend zeigte sich bei den bereits gut etablierten Therapien kein neues Sicherheitssignal.
Fazit: Erstmals liegt mit dieser Head-to-Head-Studie eine „harte“ Entscheidungshilfe für die Zweitlinie nach Anti-TNF bei CU vor: Nach Versagen von Adalimumab oder Golimumab scheint Vedolizumab im Vergleich zu Infliximab die bessere Option zu sein.