Systemische Antikörperreaktionen als frühe Krankheitsmarker

Ein weiteres Highlight war die Untersuchung systemischer Antikörperreaktionen zur frühen Vorhersage von CED. Mithilfe eines Hochdurchsatz-Antikörperprofils (PhIP-Seq) analysierten die Forscher:innen Serumproben von US-Militärangehörigen, die bis zu zehn Jahre vor der Diagnosestellung gesammelt wurden. Die Ergebnisse zeigten eine geringere Antikörperdiversität bei Personen, die später an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankten, im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Zudem wiesen präklinische Morbus-Crohn-Fälle veränderte Immunreaktionen auf, darunter eine erhöhte Reaktion auf Herpesviren und bakterielle Flagelline, während Colitis ulcerosa durch eine gesteigerte Autoantikörperreaktivität gekennzeichnet war. Mithilfe von maschinellem Lernen konnten daraufhin sowohl Morbus Crohn als auch Colitis ulcerosa präzise vorhergesagt werden.

Fazit: Diese Erkenntnisse könnten frühzeitige diagnostische Strategien ermöglichen und einen neuen Ansatz für präventive Maßnahmen bieten.