Apotheker:innen rufen dazu auf, jetzt mit der FSME-Grundimmunisierung zu beginnen. Die Zecken seien bereits ab 8 Grad Celsius aktiv.
Es mag absurd scheinen: Während viele noch ans Schifahren in höheren Regionen denken, soll man sich schon auf die Zeckensaison vorbereiten, die doch „typischerweise“ erst im Frühjahr beginnt? „Ja, das sollte man tatsächlich“, sagt Corinna Prinz-Stremitzer, Apothekerin und Vorsitzende der ApoLife Apothekengruppe: „Zecken sind ab ca. 8 Grad Celsius aktiv und zum Teil sogar an milden Wintertagen anzutreffen. Die Klimaerwärmung mit dem spürbaren Rückgang an Frosttagen und relativ hohen Temperaturen selbst in den Wintermonaten hat auch hier ihre Auswirkungen.“
Im Zuge des Stichs können bekanntlich infizierte Tiere die Erreger für FSME und Lyme-Borreliose übertragen. Während es gegen Borreliose keine Möglichkeit der Prophylaxe gibt, sie aber mit Antibiotika therapiert werden kann, sieht das bei FSME-Viren genau andersherum aus. Hier hat man zwar keine direkte Möglichkeit zur Behandlung der Erkrankung, jedoch existiert eine bewährte Schutzimpfung, die Betroffene zu 99 Prozent vor den genannten schwerwiegenden Folgen bewahrt.
Die FSME-Grundimmunisierung besteht aus drei Dosen, wobei je nach Impfstoff geringfügige Unterschiede bei den Abständen der Impfung bestehen. Die zweite Dosis erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung. Erst dann ist ein kompletter Impfschutz vorhanden, der zunächst nach drei Jahren, später nach jeweils fünf Jahren aufgefrischt werden muss (ab dem 60. Lebensjahr wieder alle drei Jahre). Zugelassen ist die FSME-Impfung für Kinder ab einem Jahr, kann von Ärzt:innen aber bereits ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat verabreicht werden. In diesem Fall ist eine zusätzliche Impfung drei Monate nach der zweiten Dosis erforderlich. (red)