Den Mangel erkennen und behandeln

Das Sexualhormon Testosteron ist beim Mann neben anderen Wirkungen für die Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich und hat eine anabole Wirkung; ein hoher Testosteronspiegel fördert u. a. die Libido. Der Großteil des Testosterons wird in den Leydig-Zellen des Hodens gebildet, die Produktion wird durch Hormone aus dem Hypothalamus-Hypophysen-System, z.B. das luteinisierende Hormon (LH) und das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), gesteuert.

Mangel primär oder sekundär

Der männliche Testosteronspiegel ist interindividuellen Unterschieden unterworfen, schwankt jedoch auch im Tagesverlauf, wobei der Spiegel in der Früh und am Vormittag am höchsten ist. Weiters können mehrere Faktoren wie starkes Übergewicht, hoher Alkoholkonsum, langes Fasten, psychischer Stress sowie schwere Infektionen oder chronische Erkrankungen zu einem niedrigen Testosteronspiegel beitragen.

Ein Testosteronmangel kann durch Störungen oder Erkrankungen im Hoden (primärer Hypogonadismus) oder durch Störungen des Hypothalamus oder der Hypophyse (sekundärer Hypogonadismus) bedingt sein. Eine Mischform aus primärem und sekundärem Hypogonadismus kann vor allem in höherem Alter auftreten und steht häufig mit vermehrtem Bauchfett und dem metabolischen Syndrom/Typ-2-Diabetes in Zusammenhang.

Den Mangel erkennen und behandeln

Ein Testosteronmangel kann zahlreiche verschiedene und unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome verursachen. Tritt der Mangel bereits während der Pubertät auf, kann es z. B. zum Ausbleiben des Stimmbruches, klein ausgebildeten Hoden und Störungen der Spermatogenese kommen. Mögliche Symptome für einen nach der Pubertät aufgetretenen Testosteronmangel sind u. a. Libidoverlust und Erektionsstörungen, Stimmungsschwankungen/depressive Stimmungen, Rückgang der Muskulatur und Zunahme des Bauchfettes, Verkleinerung der Hoden sowie kognitive Störungen.

Die Diagnostik bei entsprechendem Verdacht beinhaltet neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung die Laboruntersuchung (Blutabnahme in der Früh!) von Gesamttestosteron, freiem Testosteron sowie Hormonen des Hypothalamus-Hypophysen-Systems.

Nach eindeutiger Diagnose eines Hypogonadismus können je nach dessen Ursache Hormonersatzpräparate (z. B. Testosteron, GnRH) verordnet werden, die in unterschiedlichen Anwendungsformen (oral, intramuskulär, transdermal) zur Verfügung stehen und die durch den Mangel verursachten Symptome bessern.