Die USA als Quell der Unsicherheit für Gesundheit

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Wissenschaftsfeindlichkeit, Zölle und Pharmaskeptik: der Weg, den die USA einschlägt, verunsichert den Gesundheitssektor und könnte weitreichende Folgen haben.

Die USA ist wohl angesichts des beginnenden Zollkrieges auf längere Sicht kein verlässlicher Handelspartner mehr für Europa, sind Wirtschaftsexpert:innen überzeugt. Doch gleichzeitig findet ein Großteil der pharmazeutischen Forschung in den USA statt. Dort hat die Regierung Trump Universitäten den Kampf allerdings angesagt und droht mit existenzbedrohenden Kürzungen. Wie also reagieren? Und welche Folgen hat Trump für den Gesundheitssektor?

Europäische Pharmaunternehmen haben die Europäische Kommission nun vor den Folgen der Zollpolitik von Trump gewarnt. Diese könnten den Trend verstärken, dass sich die Branche zunehmend von Europa abwendet und in die USA verlagert. Der europäische Pharmaverband EFPIA forderte die Kommission auf, „schnell und entschieden zu handeln“, um das „Exodus-Risiko“ der Industrie in Richtung USA abzuwenden.

Arzneimittel sind zwar vorläufig noch von den neuen US-Zöllen ausgenommen. Doch das könnte sich ändern: Ein US-Regierungsvertreter hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass Trump weitere Zölle auf Halbleiter, Pharmazeutika und möglicherweise wichtige Mineralien plant. Die Pharmaindustrie bangt daher weiter und warnt vor den Folgen von Zöllen auf Arzneimittel für die Patientenversorgung und den Wirtschaftsstandort. Man will die USA als Markt nicht verlieren.

Allerdings könnten zunehmend Forscher:innen aus den USA abwandern. Das wiederum könnte eine Chance für den Gesundheitssektor in Europa und die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln bedeuten. Die Frage wird sein, wie die Staaten und wie die Industrie reagiert. Zuletzt gab man sich im Hinblick auf die US-Politik eher unterwürfig und strich teilweise die von Trump kritisierte und verhasste Diversitätsprogramme. (rüm)