Trotz der wachsenden Verbreitung von Smartphones bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Welt der Gesundheits-Apps weitgehend unbeachtet. Eine aktuelle Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) beleuchtet die Situation in Indien – einem Land, in dem Herz-Kreislauferkrankungen mit über 28 Prozent die häufigste Todesursache sind.
Nur wenige Apps für Herzgesundheit – und kaum genutzt
Von über 200.000 analysierten Apps beziehen sich weniger als zwei Prozent auf Herzerkrankungen. Davon wiederum haben über 70 Prozent keinerlei Nutzerbewertungen – ein Hinweis auf eine geringe Nutzung. Zwar sind die meisten Apps kostenlos, doch große Dateigrößen, veraltete Updates und fehlende Unterstützung regionaler Sprachen erschweren die Anwendung besonders in ländlichen Gebieten.
Digitale Gesundheitsversorgung hinkt hinterher
Das Forschungsteam nutzte moderne Methoden wie maschinelles Lernen und natürliche Sprachverarbeitung, um die Apps wie folgt zu kategorisieren:
Am stärksten verbreitet waren klinische Apps – allerdings mit dem geringsten Nutzerengagement: Sie hatten nur wenig Bewertungen, kurze Beschreibungen und insgesamt eine geringe Sichtbarkeit.
Fazit: Apps müssen mehr bieten als Präsenz
Prof. Giovanni Rubeis betont: „Nur vorhandene Apps reichen nicht – sie müssen zugänglich, verständlich und nützlich sein.“ Der systematische Analyseansatz der KL Krems bietet erstmals ein klares Bild des digitalen Gesundheitsangebots und kann helfen, gezielt Versorgungslücken zu schließen – nicht nur in Indien.