Industrie drängt auf höhere Preise

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Mehrere Pharmariesen warnen in einem offenen Brief vor der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Pharmaindustrie – und stellen Forderungen. 

In einem offenen Brief an die EU fordern die Vorstandschefs von Novartis und Sanofi, Vas Narasimhan und Paul Hudson, höhere Arzneimittelpreise und weniger Marktregulierung in Europa. Die aktuelle Preispolitik, so ihre Kritik, unterdrücke Innovationen, senke Einführungspreise und beschränke das Wachstum patentierter Medikamente. Besonders in der aktuellen Weltlage mit zunehmenden US-Zöllen gerate das europäische Modell – Produktion in Europa, Export in die USA – zunehmend unter Druck. 

Die CEOs schlagen einen europaweit einheitlichen Listenpreis vor, der sich am tatsächlichen Wert des Medikaments orientiert und sich innerhalb der US-Nettopreisspanne bewegt. Zudem fordern sie ein EU-weites Ausgabenziel für innovative Medikamente und Impfstoffe. Europa verfüge über Top-Forschung und Talente, verliere aber durch übermäßige Regulierung an Attraktivität im globalen Wettbewerb. Der Hintergrund: US-Präsident Donald Trump versucht gerade mit Hinweis auf Europa in den USA die Preise auf Medikamenten zu drücken.  (red/APA)