Dr. Carmen Pozo
Aquablation der Prostata: Real-Life-Daten von 180 konsekutiven Patienten
Bach T et al., Hamburg, Deutschland, Abstract #PT187
In dieser Studie wurde die bis dato größte Serie von Aquablationen von 180 konsekutiven Patienten präsentiert. Das mittlere Prostatavolumen betrug 70cc, die mittlere OP-Zeit 18,7min und die mittlere Aquablationszeit 3,5min. Nach 3 Monaten Follow-Up zeigte sich eine signifikante Verbesserung des Qmax sowie Reduktion des Restharns. Nach 6 Monaten zeigte sich eine signifikante Verbesserung des IPSS um 15 Punkte und des QoL um 3 Punkte. In zwei Drittel der Fälle konnte eine ejakulationserhaltende Aquablation durchgeführt werde. Transfusionen wurden in 4,4% der Fälle benötigt. Bei nur kurzem Follow-Up bleibt abzuwarten, ob die Aquablation auch bezüglich der Langzeitergebnisse eine effektive Technik darstellt.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★ Praxisrelevanz: ★★
Diagnose eines inzidentellen Prostatakarzinom (pT1a/b): Is the game worth the candle in times of changing health economics?
Deruyer Y et al., Gent, Belgien, Abstract #PT173
In dieser retrospektiven Studie wurden die mittels TURP resezierten Chips von 310 Patienten histologisch analysiert. Inzidentelle Prostatakarzinome wurden in 10% der Patienten gefunden. 36% waren low-risk, 58% intermediate-risk und 6% high-risk. Lediglich 1,5% der Kohorte wurde aktiv behandelt (3x RARP, 1x Strahlentherapie und 1x ADT). Die histopathologische Analyse machte 20% der Gesamtkosten der TURP aus. Die Kosten für die Diagnose eines inzidentellen Prostatakarzinoms betrugen 1.569€ und stiegen durch eine aktive Behandlung auf 9.272€ an. Die Autoren schlugen daher vor, eine Histopathologie im Rahmen einer TURP in Abhängigkeit des Risikos für ein Prostatakarzinom durchzuführen.
Innovation:★ Datenqualität: ★ Praxisrelevanz: ★★
Antimikrobiologische Prophylaxe im Rahmen einer TURP: Interimsanalyse des prophylaxis001-Trials
Baten E et al., Löwen, Belgien, Abstract #PT192
Diese prospektive randomisierte kontrollierte Multicenter-Studie analysierte die Notwendigkeit für eine antimikrobiologische Prophylaxe im Rahmen einer TURP. Patienten mit präoperativ einliegendem Dauerkatheter oder Leukozyturie von mehr als 100Leukozyten/µL wurden exkludiert. 304 Patienten wurden inkludiert und 1:1 bezüglich mikrobiologische Prophylaxe und Placebo randomisiert. Die mittlere Dauerkatheter-Liegedauer betrug 2,2 Tage und der mittlere Spitalsaufenthalt lag bei 2,4 Tagen. Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich unkompliziertem (4,3% vs. 4,7%; p=0.9) und kompliziertem HWI (2,2% vs.3,4%; p=0.52) zwischen den beiden Gruppen detektiert. Obwohl die Studie nicht ausreichend gepowert war, sprechen diese Ergebnisse dafür vor weitere Analysen durchzuführen um die Ergebnisse zu bestätigen.
Innovation: ★★ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★★★