OA Dr. Georg Pall
MET-Exon-14-Skipping-Mutationen: Ein Target an der Schwelle zur klinischen Routine
Ca. 3-4% der NSCLC weisen Mutationen im Exon 14 des MET-Gens auf. Präklinische Daten konnten diese Mutationen als onkogene Treiber identifizieren. Zum Stellenwert einer Therapie mit MET-Inhibitoren lagen jedoch bisher nur limitierte retrospektive Auswertungen vor.
Am ASCO 2019 wurden nun erste Phase-II-Daten zu den selektiven MET-Inhibitoren Capmatinib und Tepotinib präsentiert. Beide Subsatanzen führten bei der Mehrzahl der behandelten Patienten mit nachgewiesener MET-Mutation, bei akzeptabler Toxizität, zu einer Tumorregredienz. Die Ansprechraten nach RECIST lagen bei ca. 50%, das mediane PFS erreichte bis zu 10 Monate.
Fazit für die Praxis: Die nun vorliegenden Daten werden MET-Inhibitoren bei Patienten mit MET-Exon-14-Mutationen wohl in naher Zukunft in den Therapiealgorithmen verankern. Die Etablierung einer qualitätsgesicherten molekularpathologischen Diagnostik ist somit bereits jetzt als prioritär anzusehen.