HER2-neu ist ein Mitglied der Human-Epidermal-Growth-Factor-Receptor- Familie der Rezeptor-Tyrosinkinasen, die eine Schlüsselrolle in der Pathogenese des Mammakarzinoms spielen. Wenn der HER2-Rezeptor, als Folge einer Genamplifikation, überexprimiert ist (in etwa 20 % aller Mammakarzinome), bedingt dies einen aggressiveren klinischen Phänotyp. In der Behandlung des HER2-neu-positiven Mammakarzinoms wurden in den letzten 15 Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht. Trastuzumab-Lapatinib-Chemotherapie-Kombinationen sind derzeit die Eckpfeiler der Therapie der adjuvanten und metastasierten Erkrankung, werden aber auch zunehmend in der neoadjuvanten Situation eingesetzt. Dadurch konnte der natürliche Verlauf der Erkrankung verändert werden und die Prognose den HER2-neu-negativen Mammakarzinomen angeglichen werden (> Abb. 1). Trotzdem gibt es noch einige Fragestellungen, die nicht klar zu beantworten sind. Dazu gehört das Management von Tumoren unter 1 cm, die optimale Erstlinientherapie in Kombination mit Trastuzumab und die Therapie von HER2-positiven zerebralen Metastasen. Auch die Sequenz der Behandlung „beyond progression“ ist noch nicht ganz geklärt, da sowohl die Kombination Lapatinib-Capecitabin (> Abb. 2), aber auch weitere Trastuzumab-Chemotherapie-Kombinationen oder chemofreie Kombinationen wie Trastuzumab/Lapatinib oder Trastuzumab bzw. Bevazicumab und neuere Substanzen, wie Trastuzumab-DM1, in Frage kommen.
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