Ätherische Öle gegen den Husten

Im Herbst und Winter treten Infekte der oberen und unteren Atemwege saisonal gehäuft auf. Da rund 90 % dieser Infekte viral bedingt sind, ist die Gabe von Antibiotika in den meisten Fällen primär nicht notwendig, sondern nur bei entsprechender Konstellation (hohes Alter, pulmonale oder kardiale Vorerkrankungen, Immunsuppression, Säuglinge, Kleinkinder etc.).

Therapie

Erkältungskrankheiten sind von den typischen Symptomen wie Kältegefühl, Frösteln, Fieber, Kopfschmerzen, Rhinitis, Halsschmerzen und Husten gekennzeichnet. Auch wenn Erkältungen in den meisten Fällen selbstlimitierend sind, hilft eine symptomatische Therapie, die Symptome zu lindern. Neben den gängigen Empfehlungen, wie z. B. eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Schonung, Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln oder Inhalationen mit physikalischer Kochsalzlösung, können unter anderem Präparate mit ätherischen Ölen eingesetzt werden, um dem Husten den Garaus zu machen.

Eukalyptus. Das ätherische Öl wird zur symptomatischen Behandlung von Katarrhen der oberen Atemwege sowie zur Therapie der chronischen Bronchitis eingesetzt. Seine Hauptkomponente ist 1,8-Cineol, weiters enthält es a-Pinen, r-Cymen, Limonen und weitere Monoterpene. Eukalyptusöl hat sekretomotorische, expektorierende, antiphlogistische und schwach spasmolytische Eigenschaften. Das enthaltene 1,8-Cineol interagiert nach der inhalativen Aufnahme direkt mit den Thermorezeptoren der Nasenschleimhaut, wodurch es zu einer Stimulation des Flimmerepithels und einer Verbesserung der mukoziliären Clearance kommt. Weiters führt es zu einer Depolarisation der Zellmembranen, einer Hemmung von TNF-a, IL-b und in geringem Ausmaß auch von chemotaktischen Zytokinen. Oral eingenommen wird das Öl gut resorbiert und teilweise durch die Lunge ausgeschieden.

Kampfer. Aufgrund seiner durchblutungsfördernden und schmerzlindernden Eigenschaften wird Kampfer äußerlich zur Linderung von Erkältungskrankheiten sowie bei Muskel- und Gelenkschmerzen angewendet. Auf das zentrale Nervensystem wirkt Kampfer anregend, in höheren Dosen kann er analeptisch auf das Atemzentrum wirken.

CAVE: Kampfer sollte generell nicht innerlich eingenommen werden. Äußerlich sind kampferhaltige Salben für Säuglinge unter 1 Jahr speziell in Gesichtsnähe kontraindiziert.

Menthol. Menthol hat, topisch angewendet, entzündungshemmende, antiseptische und kühlende Eigenschaften. Im Bereich der Atemwege wird ihm eine Aktivierung der Transient-Receptor-Potential-(TRP-)Ionenkanäle zugeschrieben. Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Auslösung des Hustenreflexes. Der hustenreizstillende Effekt wird auf eine vermutliche Bindung an den Ionenkanal TRPM8 zurückgeführt, einen Ionenkanal aus der Vanilloid-Rezeptorfamilie, der den Hustenreflex unterdrückt. Die zentral dämpfende Wirkung von Menthol wird durch die Aktivierung des GABA-A-Rezeptors erklärt. Weiters wirkt Menthol als schwacher Agonist am k-Opioid-Rezeptor (KOR).

Myrte. Myrtenöl enthält ebenfalls 1,8-Cineol, a-Pinen, Myrtenol, Camphen, Nerol, Geraniol, Dipenten usw. Das Öl fördert die Produktion von Speichel, Magensaft und Nasensekret und wird daher bei Appetitlosigkeit und Atemwegserkrankungen eingesetzt.

Süßorangenöl und Zitronenöl. Diese beiden ätherischen Öle wirken antimikrobiell und regulieren die Schleimproduktion.