Das Team der Ärzte Krone sprach mit Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christian Enzinger, MBA, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, über die Entwicklungen seines Fachbereiches in den letzten Jahren. Weiters berichtet er über die neuen Medikamente gegen Alzheimer, therapeutische Durchbrüche bei der multiplen Sklerose sowie über Risikofaktoren beim Schlaganfall.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- In Österreich leben 150.000 Betroffene mit Alzheimer. Die neuen Medikamente Donanemab und Lecanemab stehen in der EU kurz vor der Zulassung. Die monoklonalen Antikörper sind in der Lage, die Amyloidablagerungen im Gehirn wieder zu entfernen und damit den Erkrankungsprozess zu verlangsamen. Allerdings betrifft dies nur Frühformen der Erkrankung, hier ist es wichtig, mithilfe entsprechender Screenings geeignete Betroffene zu identifizieren.
- Die multiple Sklerose ist ein Paradebeispiel für neuroimmunologische Erkrankungen, bei denen auf Basis der Wissenschaft erhebliche therapeutische Durchbrüche erzielt wurden. Es gibt über 20 Therapieformen, die sehr differenziert eingesetzt werden. Auch die Diagnose ist schneller und sicherer geworden, darüber hinaus gibt es gute prognostische Faktoren, die auch die Auswahl des Medikamentes beeinflussen.
- Der Anteil der jungen Patient:innen (< 55 Jahren) mit einem Schlaganfall nimmt seit einiger Zeit zu und umfasst in einigen Untersuchungen bereits 15 % des Gesamtkollektivs. In der Diagnostik sollte auch an seltenere Schlaganfallursachen gedacht werden (z. B. Gefäßdissektionen), und auf Risikofaktorkombinationen (z. B. orale Kontrazeption und Nikotin) ist zu achten. Vor allem sollten die behandelbaren Risikofaktoren sowie Lebensstiländerungen berücksichtigt werden, die Allgemeinmedizin spielt hier eine große Rolle.