Personen mit Immunstörungen haben ein höheres Risiko für schwere COVID-19-Folgen. Die Frage, ob Störungen des Immunsystems auch mit einem erhöhten Risiko für eine Durchbruchsinfektion nach einer COVID-19-Impfung verbunden sind, wurde bisher nicht beantwortet. US-Forscher analysierten deshalb in einer retro-spektiven Kohortenstudie Daten von insgesamt 664.722 Patienten, die mindestens eine Dosis eines COVID-19-Impfstoffs erhalten hatten. Eine Durchbruchsinfektion wurde als eine SARS-CoV-2-Infektion definiert, die am Tag oder nach dem 14. Tag der Impfung auftrat. Abgesehen davon, dass die Rate von Durchbruchsinfektionen im Untersuchungszeitraum aufgrund der aufkommenden Deltavariante stieg, wiesen Patienten mit beeinträchtigter Immunfunktion, wie z. B. mit HIV-Infektion, rheumatoider Arthritis (RA) oder nach einer Organtransplantation, trotz vollständiger Impfung eine höhere Rate an COVID-19-Durchbruchsinfektionen sowie eine schlechtere Prognose nach vollständiger oder teilweiser Impfung als Personen ohne Immunstörungen auf.z
Die Pathomechanismen von Hyperintensitäten der weißen Substanz (WMH) im Gehirn, die häufig bei älteren Menschen beobachtet werden und in signifikantem Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit und der Gehirnalterung stehen, sind noch nicht vollständig geklärt. Als einen möglichen Faktor, der zur WMH-Pathogenese beiträgt, identifizierte ein deutsches Forscherteam jetzt in einer Studie die chronische obstruktive Schlafapnoe (OSA). Dazu wurden bei 529 Teilnehmern (Durchschnittsalter 52 Jahre) Prävalenz und Inzidenz häufiger und populationsrelevanter Erkrankungen und ihrer Risikofaktoren mit nichtinvasiven Methoden evaluiert. Die im Schlaflabor ermittelten Indizes für Apnoe/Hypopnoe (AHI) und Sauerstoffentsättigung (ODI [als Maß für den OSA-Schweregrad]) wurden den per MRT gemessenen Volumina der WMH gegenübergestellt. Demnach waren sowohl AHI als auch ODI signifikant (p < 0,001) mit WMH assoziiert. Dieser Zusammenhang zwischen OSA und Ausmaß der WMH könnte, so die Autoren, auf einen neuen, potenziell behandelbaren Pathomechanismus hinweisen.
Für Verpackungen oder Kinderspielzeug wird oft Weichplastik verwendet. Die darin enthaltenen Weichmacher sorgen dafür, dass das Material flexibel bleibt. Diese sind allerdings nicht fest an den Kunststoff gebunden. Sie können aus dem Material austreten und von Menschen aufgenommen werden, wie z. B. der Weichmacher DEHP. Er wird schon länger mit der Entstehung von Asthma in Verbindung gebracht. So soll er die allergische Reaktion in der Lunge verstärken. Forscher fanden nun in einer In-vitro-Studie heraus, dass DEHP auch die Blutbildung aus Stammzellen im Knochenmark durch oxidativen Stress stört. Die Empfindlichkeit der Zellen hängt dabei maßgeblich von deren Stoffwechsel ab. Zellen, die vorwiegend Fette abbauen, sind deutlich weniger empfindlich als solche, die vorwiegend Zucker verstoffwechseln. Dies führt dazu, dass bestimmte Blutzellen bereits bei geringen Konzentrationen des Weichmachers sterben, andere hingegen nicht.
Obwohl die Zahl der Mumpsfälle nach der Einführung der Mumpsimpfung im Jahr 1967 um mehr als 99 % zurückging, kam es seit 2006 in den USA in Schulen und anderen Einrichtungen zu Ausbrüchen bei geimpften Kindern und Jugendlichen. Ein Team des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) untersuchte deshalb 9.172 gemeldete pädiatrische Mumpsfälle (Zeitraum 2007–2019, Alter < 18 Jahre) genauer. Bei der Erfassung des Impfstatus stellten die Forscher fest, dass durchschnittlich 87 % der Patienten mindestens eine MMR-Impfdosis erhalten hatten. Von den Patienten mit bekanntem Impfstatus (72 %) hatten 74 % der 1- bis 4-Jährigen ≥ 1 MMR-Dosis erhalten, 86 % der 5- bis 17-Jährigen hatten zum Zeitpunkt der Erkrankung sogar eine vollständige MMR-Impfung (≥ 2 MMR-Dosen). Die meisten Fälle waren im Zusammenhang mit lokalen Mumpsausbrüchen aufgetreten. Nur wenige Fälle wurden mit internationalen Reisen in Verbindung gebracht. Den Autoren zufolge gibt es deutliche Hinweise für Impfdurchbrüche bei Kindern und Jugendlichen.