In den letzten 20 Jahren kam es weltweit zu einem deutlichen Rückgang vaskulärer Komplikationen bei Diabetes mellitus. So ist etwa die Sterberate aufgrund von Herz und Gefäßsystem bei Diabetes laut einer US-amerikanischen Studie um 69% und die Gesamtsterberate bei Diabetes um 40% in den Jahren 1976-2001 gegenüber den Jahren 1950-1975 gesunken.
Die deutliche Prognoseverbesserung der Patienten mit Typ-2-Diabetes hat auch beträchtliche Auswirkungen auf die Spitalsaufnahmen und die Folgekosten. So sind etwa in England im Zeitraum 2009-2010 vs. 2004-2005 die Spitalsaufnahmen bei Diabetespatienten für akuten Herzinfarkt um 25% zurückgegangen. Auch das Risiko für die Fußamputationen konnte eindrucksvoll gesenkt werden. So ist beispielsweise in den USA die Rate an Amputationen im Jahr 2004 gegenüber dem Jahr 2002 um 34% gesunken. Die Augenerkrankung diabetische Retinopathie ging ebenfalls in den letzten Jahren stark zurück, einer aktuellen Studie zufolge um 50%. Die terminale Niereninsuffizienz, bei der es zu einem dauerhaften Versagen der Nierenfunktion kommt, ist bei Diabetespatienten in den USA von 1966-2007 um 35% zurückgegangen. Auch das österreichische Hämodialyseregister aus dem Jahr 2010 zeigt für Österreich einen ähnlichen Trend. Eine aktuelle kanadische Studie mit Patienten mit Diabetes und chronischer Niereninsuffizienz ergab einen klaren Hinweis darauf, dass eine gute Diabeteseinstellung mit einer deutlich verbesserten Prognose einhergeht. Damit wird auch die Forderung nach einer Individualisierung der Diabetestherapie bestätigt.