„Für die unglaublichen Leistungen vor allem während der Pandemie möchte ich mich ganz herzlich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken! Es macht mich sehr stolz, als niedergelassene Ärztin ein Teil davon zu sein. Die Pandemie war eine sehr belastende Zeit, aber wir können uns alle auf die Schulter klopfen: wir haben das durch Zusammenhalt und Informationsaustausch wirklich gut gestemmt und gezeigt, dass wir das gut können. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben mit persönlichem Engagement Lücken im Gesundheitssystem gefüllt – teilweise auch ohne Bezahlung, als etwa Gynäkologinnen und Gynäkologen die CTG-Untersuchungen übernommen haben, als Krankenhäuser geschlossen waren. Wir haben beim Impfen dem Gesundheitssystem viele Ressourcen sparen geholfen, viel Zeit investiert und Aufklärungsarbeit geleistet, und wir waren auch bei psychischen Belastungen der Menschen oft die ersten Ansprechpersonen.
Die Wertschätzung der Patientinnen und Patienten hat sich uns gegenüber deutlich erhöht. Nicht zuletzt deshalb spüren wir auch die sozialen Belastungen, die gerade jetzt auf die Menschen zukommen. In manchen Fällen führen diese Auswirkungen der Krisen aber auch zu einer gesteigerten Aggressivität, welche die Ärztinnen und Ärzte bisher dank ihrer Empathie und menschlichen Kompetenz sehr gut aufgefangen haben. Dennoch möchte ich an die Kolleginnen und Kollegen appellieren, gerade auch nach diesen zweieinhalb belastenden Jahren auf ihre eigene psychische Gesundheit zu achten und auf die anderen Kolleginnen und Kollegen zu schauen. Bei dieser Gelegenheit freue ich mich, dass wir als Ärztekammern noch mehr Angebote zur Verfügung stellen, diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die unter Hass im Netz und Drohungen leiden oder Opfer von verbaler und körperlicher Gewalt geworden sind, besser beraten und unterstützen können.“