Während der Pandemiezeit wurde sehr deutlich, wie wichtig die Ebene der hausärztlichen Primärversorgung ist und wie gut die Kolleg:innen gearbeitet haben. Sie haben ihre Praxen in unglaublicher Geschwindigkeit und mit hoher Kreativität umorganisiert, die COVID-19-Patient:innen betreut und sich auch um die Versorgung jener Menschen gekümmert, die sonst durch den Rost gefallen wären.
Viele Kolleg:innen haben ihre chronischen Patient:innen aus der Kartei herausgesucht, angerufen und aktiv betreut, weil sie angenommen haben, dass sich diese vielleicht nicht getrauen, in die Praxen zu kommen. Sie haben auch die große Zahl an Patient:innen aufgefangen, die vorzeitig aus den Spitälern entlassen wurden. Hausärzt:innen haben auch – zum Teil mit beträchtlichem Aufwand – viele Krankheitsbilder abgeklärt und selbst behandelt, die man sonst vielleicht in den spezialisierten Bereich weitergeleitet hätte. Wir haben damit auch sehr viel an Schutz für das restliche Gesundheitssystem geleistet.
Hausärzt:innen spielten auch bei der COVID-19-Diagnostik eine große Rolle, weil in vielen Praxen Corona-Tests gemacht wurden und damit dann die entsprechenden Konsequenzen rasch gezogen werden konnten. Auch das hat nicht nur die Menschen, sondern auch das öffentliche Gesundheitswesen geschützt. Dazu kommt das Engagement während der Impfkampagne, die ohne die Hausärzt:innen in diesem Ausmaß sicherlich nicht gelungen wäre. Einerseits wurden in den Praxen sehr, sehr viele Menschen geimpft, andererseits wurden auch Zugänge zu jenen Menschen gefunden, die Ängste hatten und zum Teil auch diesen vielen Gerüchten und Mythen über die Corona-Impfungen aufgesessen wären.