Die Therapie rheumatischer Erkrankungen machte in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte. Nach wie vor gilt der Grundsatz, rasch die richtige Diagnose zu stellen und eine multimodale Therapie einzuleiten. Wie wichtig in diesem Zusammenspiel der ärztlichen Fachgruppen die niedergelassenen Allgemeinmediziner:innen sind, zeigt Priv.-Doz. Dr. Burkhard Leeb, Schwerpunktpraxis für Rheumatologie, Hollabrunn, in seinem Beitrag aus unserer Serie „Wege der Patient:innen“ anhand der Diagnose ankylosierende Spondylitis. Der Rheumatologe gibt Tipps für die Diagnosestellung und zeigt auf, wann eine Überweisung in ein Zentrum oder eine Spezialambulanz erfolgen sollte. Er betont dabei, dass Hausärzt:innen sowohl in die Therapie-Begleitung als auch in die Weiterbehandlung nach Diagnose eingebunden werden sollten.
Auch OÄ Dr.in Petra Rinner, Abteilung für konservative Orthopädie am Wirbelsäulenzentrum, Orthopädisches Spital Speising, sowie Facharztzentrum Votivpark, beides Wien, hat sich für unser Fokusthema Rheuma der Arthrosetherapie gewidmet. Sie erklärt, wann es besser ist, von einer konservativen Therapie abzugehen und eine chirurgische Sanierung mittels Endoprothese ins Auge zu fassen. So sollten Patient:innen, die eine so genannte „rapid progressive osteoarthritis“ aufweisen und dabei schmerzgeplagt oder funktionell eingeschränkt sind, dahingehend beraten werden, dass konservative Maßnahmen wahrscheinlich nicht den erwarteten Erfolg bringen und daher eine rasche Operation sinnvoll wäre.
Für unsere Initiative Immunologie sprach mein Kollege Dr. Moritz Wieser mit OÄ Dr.in Cornelia Gattringer, Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Tirol Kliniken, Innsbruck, über die Bedeutung der spezifischen Immuntherapie. Im Interview berichtet die Dermatologin, anhand welcher Entscheidungskriterien sie zwischen subkutaner und sublingualer Therapie entscheidet, und erklärt, in welchen Fällen eine spezifische Immuntherapie grundsätzlich nicht angewendet werden sollte.
Zuletzt möchte ich Ihr Augenmerk noch auf einen oftmals unscheinbaren Tumor lenken, der nicht unterschätzt werden sollte: Das Harnblasenkarzinom kann sich auf viele verschiedene Arten präsentieren, wie Dr. med. Kilian M. Gust, FEBU, Facharzt für Urologie, Universitätsklinik für Urologie, MedUni Wien, schreibt. Als eines der ersten Symptome findet sich meist eine schmerzlose Hämaturie, die urologisch abgeklärt werden sollte. In der Therapie steht im fortgeschrittenen Stadium neben Immun-Checkpoint-Inhibitoren seit kurzem ein Antikörper-Chemo-Konjugat zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre – erneut mit zahlreichen digitalen Services!