seit der UN-Dekade der Frau (1976–1985) wurde die Gesundheit von Frauen explizites Thema in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ist immer wieder auf der Agenda vieler internationaler Konferenzen. Die Gesundheit von Frauen wird inzwischen nicht mehr nur aus der Perspektive der Frauen als (potenzielle) Mütter betrachtet, sondern auch um ihrer selbst willen und während ihrer gesamten Lebensspanne. Immer mehr gewinnen Genderansätze auch im Gesundheitsbereich Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit möchten wir aber auch jenen Frauen widmen, die Gesundheit überhaupt erst möglich machen. Das Phänomen der „weiblichen Medizin“ erstreckt sich von den Ärztinnen und Apothekerinnen über die Pflege bis hin zur pharmazeutischen Industrie und den Medizinverlagen. Frauen machen Gesundheit! Darum richten wir die Scheinwerfer heute einmal bewusst auf die geschätzten Expertinnen dieser Ausgabe.
Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer zitiert im aktuellen Videointerview zum Thema Frauengesundheit Studien, die zu dem Ergebnis kamen, dass Ärztinnen bessere Behandlungsergebnisse bei Frauen erzielen als ihre männlichen Kollegen: „Sie stellen offenere Fragen, nehmen sich mehr Zeit für Hintergründe, diskutieren mehr und verstehen vielleicht auch die Probleme ihrer Patientinnen besser. Von diesem Vertrauensverhältnis profitiert auch die Therapieadhärenz.“
Frau Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Yvonne Windhofer-Stöckl, trotz Elternkarenz für uns als Autorin im Einsatz, plädiert in ihrem Kommentar dafür, Dyslipidämien bei Frauen ebenso ernst zu nehmen wie bei Männern – sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen doch auch beim weiblichen Geschlecht Todesursache Nummer eins.
Die dritte Autorin, auf die wir Ihre Aufmerksamkeit lenken möchten, ist die aktuelle Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft. OÄ Dr.in Waltraud Stromer lehrt uns in ihrem Fachtext, dass, wenn es um die Schmerztherapie geht, „One size does not fit all“ gilt und geht auf die genderspezifischen Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung ein.
Spoiler: Frauen haben – außer bei der Geburt – eine niedrigere Schmerztoleranz als Männer.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre – erneut mit zahlreichen zusätzlichen digitalen Services.
Dr.in Isabella Bartmann