Die Omikron-Variante brachte mit Ende 2021 und zu Beginn dieses Jahres wieder neue Herausforderungen und Änderungen, Maßnahmen und auch ein bisschen Umdenken mit sich. Mit unglaublichen Engagement stemmt sich auch in dieser Welle die hausärztliche Versorgung gegen die unmittelbaren Folgen und die Begleiterscheinungen dieser Pandemie – die zum Teil hohe Betreuungsbedürftigkeit moderat bis schwer erkrankter Patient:innen sowie von Long-COVID Betroffener ist ebenso prägende Herausforderung wie das Durchhalten in Sachen Impfung und Aufrechterhaltung einer geschützten Regelversorgung für unsere Patient:innen.
Natürlich leben wir innerhalb der Kollegenschaft von persönlichem Erfahrungsaustausch und interkollegialer sowie auch interdisziplinärer Fortbildung. Auch hier hat uns die Pandemie mehrfach „einen Strich durch die Rechnung“ gemacht, und die wenigen Events mit persönlichem Treffen – von Angesicht zu Angesicht statt mit technischen Herausforderungen und fehlender Pausenkommunikation hinter Bildschirmen – werden uns in Erinnerung bleiben. Auf der einen Seite machen uns die Absage unserer Veranstaltungen wie die der Wintertagung sowohl 2021 als auch neuerlich 2022 oder auch des STAFAM-Kongresses 2021 dieses Fehlen noch schmerzhafter bewusst. Erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen wie der JAM-Kongress wurden daher in besonderer Stimmung wahrgenommen. Auf der anderen Seite hat uns diese vermehrte Notwendigkeit der Online-Präsenz auch Positives gebracht: Eine niederschwellige österreichweite Kommunikation oder auch Fortbildung kann durchaus auch Anreiz bieten oder eine breitere Kollegenschaft erreichen.
Gesamt können wir als ÖGAM, so glaube ich, auf ein erfolgreiches letztes Jahr zurückblicken – denn dieses Durchhalten und Bereitstehen unserer Kollegenschaft (DANKE dafür!), aber auch die hohe Bereitschaft zur Flexibilität und Adaptationsfähigkeit hat uns doch auch Anerkennung und Wahrnehmung als relevante Versorgungsebene gebracht. Im Rahmen der Pandemie und dieser Wahrnehmung sind auch ein paar wichtige gemeinsame Arbeiten und Projekte im wissen-schaftlichen Bereich entstanden (z. B. in Themenbereichen der Geriatrie, der Herzinsuffizienzbetreuung, aber auch im Kontext der Pandemie – wie z. B. Studien im Bereich unserer Versorgungsebene oder auch die Publikation der S1-Leitlinie zum Thema Long COVID). Es gab aber auch relevante Themen „abseits der Pandemie“, die seitens der ÖGAM weiterverfolgt bzw. thematisiert wurden: Ausbildung, Fachanerkennung und Primärversorgung sind hier die wichtigsten Punkte. Und gerade diese Themen werden uns sicherlich auch im Jahr 2022 weiter intensiv beschäftigen.
Als ÖGAM-News-Redaktionsteam und als „ÖGAM“ wird es uns auch heuer ein Anliegen sein, Ihnen ebenso von Entwicklungen in diesen Bereichen zu berichten wie von anderen Aktivitäten, von Kongressen oder auch von Veranstaltungen der ÖGAM. Wir wollen wieder die Universitäten und andere Berufe zu Wort kommen lassen und der Leserschaft eine breite Themenvielfalt rund um die Allgemeinmedizin zur Verfügung stellen, beginnend mit der Themenvielfalt der Diplomarbeitsförderpreise 2021. Wir hoffen, dass weiterhin für jede:n etwas Interessantes dabei ist.
Auf jeden Fall aber wünschen wir Ihnen, Ihren Familien und Ihren Teams alles Gute für das Jahr 2022 – bleiben Sie gesund!
Mit kollegialen Grüßen
Maria Wendler