Evaluierung des Ernährungsstatus verbessert Effektivität von Rehabilitationsprogrammen

Mangelernährung ist ein häufiges Problem im geriatrischen Setting, die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter und mit gleichzeitig auftretenden Komorbiditäten. Benötigen Patient:innen eine Rehabilitation, kann die Verbesserung der Gesundheit sowie das Wiedergewinnen von Funktionen durch die Mangelernährung erheblich behindert werden. In einer retrospektiven Studie, die 357 Patient:innen der geriatrischen Abteilung an einem Schweizer Krankenhaus inkludierte, war ein Drittel von Mangelernährung betroffen, während ein weiteres Drittel ein erhöhtes Risiko aufwies. Der Ernährungsstatus wurde mit dem standardisierten „Mini Nutritional Assessment – Long Form“-Fragebogen beurteilt, wobei Mangelernährung unter einem Score von 17 vorliegt. Während wie erwartet die Mangelernährung mit dem Alter zunahm, konnte darüber hinaus eine leicht höhere Prävalenz bei Frauen festgestellt werden.

Die Dauer der Rehabilitation nahm mit niedrigen Scores zu, außerdem war ein niedriger Score auch mit einem niedrigerem BMI assoziiert.Die Ergebnisse der Studie, die in der Zeitschrift Frontiers in Public Health publiziert wurden, unterstreichen die Bedeutung von regelmäßigen und zeitnahen Bewertungen des Ernährungsstatus bei geriatrischen Patient:innen, um Komplikationen zu mildern und Prognosen zu verbessern. Dies gilt sowohl in der Akutversorgung als auch in der Rehabilitation. Die Autor:innen merken weiters an, dass durch die Evaluierung des Ernährungsstatus die Effektivität von Rehabilitationsprogrammen verbessert und die Dauer potenziell reduziert werden kann, woraus sich auch wirtschaftliche Konsequenzen ergeben.