Flächendeckendes Darmkrebsscreening gefordert

Die Zahlen aus Österreich sind alarmierend: 2019 wurden über 20.000 Frauen und über 23.000 Männer mit Darmkrebs diagnostiziert3, etwa 5.000 davon waren Neudiagnosen, und mehr als 2.500 verstarben an der Krebserkrankung.4
In der Prävention ist die Vorsorgekoloskopie das wichtigste Instrument.

Das Nationale Screening-Komitee, die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH), die Österreichische Krebshilfe und zahlreiche weitere Stakeholder fordern unisono die Implementierung eines nationalen, qualitätsgesicherten, populationsbezogenen Kolonkrebs-Screenings ab 45 Jahren; bisher scheiterte es jedoch an der finalen Umsetzung eines solchen: weniger aufgrund von mangelnder wissenschaftlicher Evidenz oder fehlendem Bewusstsein, sondern vielmehr aufgrund von divergierenden Interessen der Player im österreichischen Gesundheitssystem sowie den unterschiedlichen Herangehensweisen vieler Bundesländer – Stichwort Föderalismus.

Im Zuge der UEG Week, des größten gastroenterologischen Fachkongresses in Europa, die im Oktober in Wien stattfand, trafen sich über 12.000 Expert:innen aus mehr als 120 Ländern, um die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung und Wissenschaft zum Thema Gastroenterologie zu präsentieren und zu diskutieren. Österreichische Fachexpert:innen, insbesondere Vertreter:innen der medizinischen Fachgesellschaft ÖGGH, nutzen den Kongress für ein Aufhorchen sowie als Appell an die österreichische Gesundheitspolitik.
Wichtigstes Ziel ist es, auch in Österreich ein vollumfängliches Darmkrebspräventions- und -screening-Programm zu implementieren und damit die hohe Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate zu reduzieren.