Laut WHO sind Durchfallerkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren die häufigste Todesursache. Die größte Gefahr stellt dabei die Dehydrierung dar, die durch einen nichtausgeglichenen Verlust von Wasser sowie von Elektrolyten wie Natrium, Chlorid, Kalium und Bikarbonat entsteht.1
Eine akute Gastroenteritis ist gekennzeichnet durch eine plötzliche Änderung der Stuhlkonsistenz im Vergleich zur individuell üblichen sowie eine Erhöhung der Stuhlfrequenz (>3-mal täglich). Begleitend sind Erbrechen und Fieber mögliche Symptome.
Eine sorgfältige Anamnese, die v.a. klinische, demografische und epidemiologische Faktoren erfasst, ist unabdingbar, um u.a. Rückschlüsse auf die Infektionsquelle bzw. Transmissionsketten zu ziehen und eventuelle Risikofaktoren zu erkennen. Eine Erregerdiagnostik ist nur bei bestimmten Risikokonstellationen durchzuführen (z.B. schweres Krankheitsbild, Dauer >14 Tage, Fallhäufung mit vermutetem epidemiologischem Zusammenhang).
Besonders gefährlich ist der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust für Säuglinge und Kinder, für ältere Menschen sowie für Patient:innen mit Komorbiditäten. Abhängig vom Schweregrad der Diarrhö können aber auch ansonsten gesunde Erwachsene schwer betroffen sein.
Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei allen Patient:innen mit infektiöser Gastroenteritis besteht in einer ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Bei milden Fällen einer akuten Gastroenteritis kann es ausreichend sein, den Bedarf beispielsweise mit verdünnten Säften und Salzstangen oder mit Hühnerbrühe zu decken. Bestehen bereits Zeichen einer Exsikkose (stehende Hautfalten; bei Kindern z.B. Lethargie, eingesunkene Augen; bei älteren Patient:innen u.a. Tachykardie und Hypotonie), sollte die Substitution von Flüssigkeit und Elektrolyten primär in Form einer oralen Rehydration mithilfe einer speziellen glukose- oder komplexen kohlenhydratbasierten Elektrolytlösung erfolgen.2