Der erste Schritt für einen möglichst vollständigen Impfschutz vor Antritt einer Fernreise besteht darin, den Status der im österreichischen Impfplan empfohlenen „Standardimpfungen“ zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen bzw. aufzufrischen; damit ist ein Basisschutz für jede Reise gegeben. Je nach Destination, Art und Dauer der Reise werden darüber hinaus Reiseimpfungen (gegen Erkrankungen, die es bei uns nicht oder nicht mehr gibt) empfohlen, bzw. können diese Voraussetzung für die Einreise in ein bestimmtes Land sein. Bei der zeitlichen Planung ist zu berücksichtigen, dass von manchen Impfstoffen mehrere Dosen verabreicht werden müssen, bevor der Schutz eintritt.
Im Folgenden finden sich Impfempfehlungen für einige der beliebtesten Winterdestinationen außerhalb Europas.
Zu den begehrten Reisezielen dieser Region während des europäischen Winters zählen Indien, Thailand, Indonesien, Malaysia, Sri Lanka und die Philippinen.
In Südasien ist die Impfung gegen Typhus unbedingt erforderlich, für die übrigen Länder hängt die Notwendigkeit vom Hygienestandard der Reiseziele ab.
Tollwut und Japanische Enzephalitis kommen in weiten Teilen der Region (Tollwut v.a. auf Bali!) vor, die Notwendigkeit der Impfung richtet sich nach der Reiseroute. Hochrisiko für Malaria besteht nur in Papua-Neuguinea, hier ist eine vorbeugende kontinuierliche Einnahme von Malaria-Medikamenten empfohlen. Das Tropeninstitut Wien empfiehlt abhängig von Saison und Reiseroute außerdem Impfungen gegen Hepatitis A und B, Cholera, Polio und Meningokokken-Meningitis.
Für Reisen nach Japan und Südkorea sind laut Traveldoc die österreichischen Standardimpfungen ausreichend. Nur bei sehr langen Aufenthalten (Monate) ist die Impfung gegen Japanische Enzephalitis zu erwägen. In China sind für geführte Touren im Osten des Landes meist keine Reiseimpfungen nötig. Tollwutimmunglobulin ist nur in Hongkong in ausreichender Qualität verfügbar.
Bei längeren Reisen in die Südhälfte Chinas ist vor allem bei Aufenthalten in ländlichen Gegenden eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis sinnvoll; das Typhusrisiko ist bei einfachen Reisebedingungen in ländlichen Gegenden erhöht.
Für Malaria besteht nur noch in wenigen Regionen ein geringes Risiko, nach neuen Empfehlungen reicht konsequenter Mückenschutz aus, die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes ist nicht erforderlich.
Darüber hinaus empfiehlt das Tropeninstitut Wien Impfungen gegen Cholera, Diphtherie, Hepatitis A und B, Meningokokken-Meningitis und Tollwut.
Alle Länder dieser Region liegen im Gelbfieberverbreitungsgebiet, nur einige Inseln sind gelbfieberfrei. Für die Einreise in die einzelnen Länder ist eine gültige Gelbfieberimpfung generell oder bei Einreise aus einem Gelbfieberland vorgeschrieben.
Die gesamte Region ist ganzjährig Malaria-Hochrisikozone. Medikamentöse Prophylaxe (nur noch Doxycyclin, Atovaquon-Proguanil, Mefloquin in dieser Region wirksam) und Mückenschutz sind unbedingt notwendig. Eine Typhusimpfung ist für praktisch alle Reisen in diese Region sinnvoll.
Zu beachten sind die in vielen Ländern Afrikas vermehrte Poliomyelitis-Ausbrüche (Impfstatus laut Impfplan Österreich überprüfen).
Die Länder dieser Region liegen südlich der Gelbfieberausbreitungsgebiete, die Impfung kann aber als Einreisebedingung notwendig sein. Da Typhus weitverbreitet ist (ausgenommen Lodge-Safaris gehobener Anbieter, Businessreisen), ist eine Impfung sinnvoll. Eine Notfallimpfung gegen Tollwut ist nur in Südafrika verfügbar. Das Malariarisiko ist regional und saisonal stark schwankend, die Vorbeugungsstrategie muss den Gegebenheiten konkret angepasst werden. Das Tropeninstitut Wien empfiehlt, jeweils angepasst an die Reisebedingungen, weiters Impfungen gegen Hepatitis A und B, Cholera, Tollwut und Meningokokken-Meningitis.
Gelbfieber kommt ausschließlich südlich-östlich des Panamakanals vor, einige Länder verlangen aber eine gültige Gelbfieberimpfung bei der Einreise, falls vorher ein Gelbfieberland besucht wurde (u. U. auch bei Kreuzfahrten!). Bei Reisen in ländliche Gebiete ist eine Typhusimpfung sinnvoll. In einigen Ländern bzw. Landesteilen besteht ein niedriges Malariarisiko, andere sind malariafrei. Das Tropeninstitut Wien rät abgestimmt auf die jeweilige Reiseroute zu Impfungen gegen Cholera, Hepatitis A und B, Meningokokken-Meningitis und Tollwut.
Mit Ausnahme von Chile und Uruguay liegen alle Länder zumindest teilweise im Gelbfieberverbreitungsgebiet, entsprechend den jeweiligen Bedingungen ist eine Impfung sinnvoll oder sogar vorgeschrieben. Vor allem bei Reisen in ländliche Gebiete ist eine Impfung gegen Typhus empfohlen und die Tollwutimpfung bei Wander- und Individualreisen sinnvoll; Immunglobulin ist nur sporadisch erhältlich. Malaria ist auf das Amazonastiefland beschränkt, für abgelegene Amazonasregionen Brasiliens und angrenzender Länder ist eine Dauerprophylaxe sinnvoll. Weitere vom Tropeninstitut Wien empfohlene Impfungen sind je nach konkreter Reiseroute und -art jene gegen Cholera, Hepatitis A und B, Meningokokken-Meningitis und Tollwut.
Denguefieber zählt mittlerweile zu den häufigsten Tropenkrankheiten. Obwohl seit April 2023 ein neuer in der EU zugelassener Impfstoff auch in Österreich verfügbar ist, gibt es derzeit noch keine generelle Impfempfehlung. Für Personen, die bereits einmal an Denguefieber erkrankt waren, kann die Impfung jedoch klar empfohlen werden. Chikungunya ist vor allem in Afrika südlich der Sahara, Indien, Südostasien und Indonesien verbreitet, insbesondere Indien, die Malediven und Thailand haben in diesem Jahr einen Anstieg der Fälle gemeldet, wie das deutsche Tropeninstitut informiert. Laut Österreichischem Impfplan wird die, heuer im Sommer von der EMA zugelassene Impfung, für Reisende in Endemiegebiete empfohlen.