Die mikroskopisch kleinen Spinnentiere machen vielen Österreichern das Leben schwer, und das insbesondere in der kalten Jahreszeit. Insgesamt leidet etwa jeder 4. Österreicher an einer allergischen Erkrankung, mehr als ein Drittel davon an einer Hausstaubmilben-Allergie.1
Eine Umfrage mit 4.000 Erwachsenen aus drei europäischen Ländern fasst die starke Beeinträchtigung der Lebensqualität in Zahlen: 62 % der Betroffenen fühlen sich in ihren täglichen Aktivitäten (Sozialleben, Sport, Hausarbeit) beeinträchtigt. 67 % berichten von Kopfschmerzen und 71% von Energiemangel.2
Das feucht-warme Klima im Bett macht die Matratze zum optimalen Lebensraum für Milben. Doch nicht nur im Schlafzimmer sind Hausstaubmilben zuhause – ihre Allergene sind auch in Teppichen, Pölstern, Vorhängen oder im Sofa zu finden.
Eine wichtige Vermeidungsmaßnahme ist das Beziehen von Matratze und Bettzeug mit milbendichten Bezügen, sogenannten Encasings. Weitere Methoden, um die Allergenbelastung gering zu halten, sind milbenabtötende Substanzen, das Entfernen von Staubfängern; Stofftieren im Wäschetrockner ihre Feuchtigkeit zu entziehen, oder die Kleidung außerhalb des Schlafzimmers ausziehen. Die Interessengemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) bietet auf ihrer Website praktische Tipps für Betroffene an: www.allergenvermeidung.org.Milben sind nahezu überall anzutreffen. Wie mobil die Hausstaubmilbe wirklich ist, haben rezente Studien gezeigt: Die Forscher fanden heraus, dass die Allergenbelastung nicht nur im Bett, sondern auch an anderen Orten wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Schule, in Kindergärten, am Arbeitsplatz, auf Kinositzen et cetera sehr hoch sein kann.3
Hausstaubmilben haben in der kalten Jahreszeit Hochsaison. Typische Beschwerden sind morgendliche Niesanfälle, Schnupfen, der 10 bis 15 Minuten nach dem Aufstehen auftritt und danach wieder abflaut, sowie Husten. Symptome respiratorischer Infekte und Erkältungen in der kalten Jahreszeit machen das Erkennen einer allergischen Ursache schwer, was dazu beiträgt, dass nur etwa jeder zweite Betroffene mit seinen Beschwerden zum Arzt geht.4
Durchschnittlich dauert es sieben Jahre, bis eine Hausstaubmilben-Allergie behandelt wird.5 Dabei ist die Allergie weltweit die häufigste Ursache für asthmatische Erkrankungen – etwa jede vierte Person mit Hausstaubmilbenallergie leidet auch an Asthma.6 Insbesondere Kinder haben durch das frühe Auftreten der Erkrankung ein fünffach erhöhtes Asthma-Risiko.7
Die frühe Diagnose der Hausstaubmilbenallergie als Ursache der respiratorischen Beschwerden ist somit der entscheidende Schritt für die gezielte Vermeidung, Behandlung und damit die Symptomverbesserung und Krankheitsprävention für die Betroffenen.8
1 Hemmer W et al., Sensibilisierungshäufigkeit auf Inhalationsallergene (Pricktest, n = 13.719, FAZ 1997-2007)
2 Profile of adult patients with severe respiratory allergies to house dust mite (HDMs) allergens: a survey in three European countries. Abstract EAACI 2013
3 Tovey E et al., Curr Allergy Asthma Rep 2012; 12(5):465–77
4 Bauchau V et al., Eur Respir J 2004; 24(5):758–64
5 Demoly P et al., Revue française d’allergologie 2011; 51(2):64–72
6 Bousquet J et al., Allergy 2007; 62:301–309.
7 Celedon JC et al., J Allergy Clin Immunol 2007; 120(1):144–9
8 Calderón MA et al., J Allergy Clin Immunol 2015; 136:38