JUN verlangsamt Tumorwachstum

Das Protein JUN ist bereits seit den 1980er-Jahren als onkogener Transkriptionsfaktor bekannt. In zahlreichen Studien konnte ein Zusammenhang zwischen Tumorwachstum und hohem JUN-Spiegel hergestellt werden. Nun konnte ein Forschungsteam der MedUni Wien feststellen, dass JUN auch wesentlich an der Regulation von Prostatakrebs beteiligt ist. In dieser Studie wurde anhand humaner Proben sowie im Mausmodell nachgewiesen, dass sich das Tumorwachstum – gegenteilig wie in bisherigen Untersuchungen bei anderen Krebsarten – beim Vorhandensein hoher JUN-Spiegel verlangsamt bzw. bei Fehlen des Proteins beschleunigt. Die Autor:innen weisen darauf hin, dass JUN hier möglicherweise als Tumorsuppressor wirkt, indem es die Transkription von Genen reguliert, die mit Seneszenz und Entzündung assoziiert sind. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Molecular Cancer publiziert.

Aktivierung von JUN als neue Therapieoption

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. In Österreich liegt die Inzidenz und Mortalität bei etwa 6.000 Neuerkrankungen und 1.300 Todesfällen. Meistens bleibt der Tumor lokal begrenzt und damit gut behandelbar, ein Fünftel der Patienten entwickelt jedoch Metastasen. Für diese Fälle könnte die Aktivierung von JUN eine vielversprechende neue Therapieoption darstellen, um die Progression des Prostatakarzinoms zu verlangsamen, wie die Studienautor:innen schlussfolgern.