Wichtige Faktoren im Management von Kopfschmerzpatienten sind die Differenzierung zwischen einem primären und sekundären Auftreten sowie das Beachten von „red flags“ als Warnsignale für einen potenziell bedrohlichen Verlauf. Kommt es zu einer Chronifizierung episodischer Kopfschmerzen, können diese ihren Charakter ändern. Chronische Kopfschmerzen weisen in der Allgemeinbevölkerung eine Prävalenz von 4 % auf und sind mit einem beträchtlichen individuellen Leidensdruck verbunden, wie die Kopfschmerz-Experten Prof. Karin Zebenholzer und Prof. Gregor Brössner in ihren Beiträgen ausführen. Fokusthema dieser Ausgabe ist der Kopfschmerz.
Kopfschmerzen bereiten den Ärzten auch die Turbulenzen in der Sozialversicherung: Im angekündigten Konsolidierungskurs könnten Reformpläne gefährdet sein. Und im politischen Richtungsstreit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern drohen die Interessen der Ärzteschaft, zwischen die Fronten zu geraten.
„Red flags“ wiederum markieren so manche Überlegungen aus dem Gesundheitsministerium, die ohne Abstimmung mit den Vertretern der Ärzteschaft in den Raum gestellt werden und dabei durchaus auch ärztlichen Interessen zuwiderlaufen. Die angedachte Möglichkeit einer Impfung durch Apotheker (siehe Ärzte Krone Ausgabe 12-2020) ist da nur ein Beispiel. Und selbst wenn man den verpönten Ausdruck Aut-idem – ob bewusst oder unbewusst – derzeit nicht in den Mund nimmt, sind die Überlegungen zur Wirkstoffverschreibung genau das. Letztlich ein Thema, das – um bei unserem Fokusthema zu bleiben – nicht nur episodische, sondern schon chronische Kopfschmerzen verursacht, schließlich wird alle paar Jahre unter anderem Vorzeichen „idem“ – ja genau: das Gleiche – diskutiert. Seitens der Ärztevertreter bleibt man daher wachsam. Lesen Sie dazu einen >> aktuellen Bericht.