Wir sprachen mit Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Angela Zacharasiewicz, Leiterin der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde der Klinik Ottakring in Wien, zu der auch eine Spezialambulanz für Long COVID bei Kindern und Jugendlichen gehört, über Long COVID bei Kindern und Jugendlichen. In der Spezialambulanz steht vor allem die Diagnostik im Mittelpunkt. Entscheidend ist auch, wie viel Vorarbeit hier bereits im niedergelassenen Bereich geleistet wurde.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- Laut Definition der WHO handelt es sich dann um Long COVID, wenn mehr als 3 Monate seit der COVID-Erkrankung und nicht anders erklärbare Symptome vorhanden sind.
- Das breite Spektrum an Symptomen – wie z. B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, starke Kopfschmerzen, wenig Belastbarkeit sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Seite, Herz-Kreislauf-Beschwerden, gastrointestinale Beschwerden oder Kurzatmigkeit – macht es schwierig zuzuordnen, ob es sich um Long COVID handelt oder um eine andere Krankheit.
- Es gibt keine validen Zahlen, wie viele Kinder und Jugendliche in Österreich von Long COVID betroffen sind.
- In der Therapie von Long COVID steht das Symptommanagement im Vordergrund.
- Die Diagnose Long COVID wird nur selten gestellt, in den meisten Fällen liegen andere Krankheiten vor. Oft handelt es sich um psychische Überlagerungen, die durch die langen Lockdowns entstanden sind.
- Kinder, die an MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children; Synonym „PIMS“: Pediatric Inflammatroy Multisystem Syndrome) litten, haben kein erhöhtes Risiko, später an Long COVID zu erkranken.
- Bei Kindern und Jugendlichen tritt Long COVID oft gemeinsam mit anderen Begleiterkrankungen auf.
- In vielen Fällen verstärken sich durch Long COVID bereits davor bestehende Symptome.
- Manchmal sind Symptome für Kinder ein Weg aus einer Situation, mit der sie anders nicht fertig werden, wie z. B. Schulverweigerung aufgrund von Ängsten.