Wir sprachen mit Univ.-Prof.in Dr.in Daniela Karall, IBCLC, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, über die wichtigsten Neuerungen in der Pädiatrie, die aktuellen Herausforderungen, denen sich das Fach stellen muss, sowie die schiere Anzahl an seltenen Erkrankungen, die in Summe gesehen gar nicht so selten sind.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- In der Pädiatrie hat es in den vergangenen Jahren zahlreiche Errungenschaften gegeben. So hat man heute die Möglichkeit, kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm zu operieren bzw. zu einem Überleben zu bringen oder auch adipöse Jugendliche leitliniengemäß mit GLP‑1‑Rezeptor‑Agonisten zu behandeln. Auch im Bereich der Nephrologie, Kardiologie oder bei den angeborenen Stoffwechselstörungen gab es große Fortschritte.
- Die Herausforderung in der Pädiatrie ist es, den Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Betreuung zu bieten und sowohl in der Prävention, also bei den Impfungen, der Ernährungsberatung usw., als auch in den Spezialdisziplinen, wie der pädiatrischen Nephrologie, der pädiatrischen Kardiologie usw., immer auf dem Laufenden zu bleiben.
- Das Forum Seltene Krankheiten wurde 2011 als virtuelles Netzwerk gegründet, im Rahmen dessen sich Personen, die im medizinischen Bereich arbeiten, vernetzen können. Es ist interdisziplinär sowie fachübergreifend und dafür gedacht, dass sich der Mensch, der von einer seltenen Erkrankung betroffen ist, einen Anknüpfungspunkt findet, wo er dann einen Best Point of Care and Service finden kann.
- Wenn man die Häufigkeit von seltenen Erkrankungen addiert, dann sind etwa 5 % der Bevölkerung von einer seltenen Erkrankung betroffen, und das ist ein relevanter Bereich.
- Wir werden uns vergegenwärtigen müssen, dass die jungen Kolleg:innen gerne im Team arbeiten und nicht 50–70 Stunden/Woche, sondern vielleicht etwas weniger. Es ist wichtig, hier Modelle anzubieten, die das berücksichtigen und z. B. in der Ausbildung Teilzeitstellen ermöglichen.