Durch die alternde Bevölkerung nimmt die Prävalenz von Demenz weltweit zu; am häufigsten bei älteren Menschen ist die Alzheimer-Demenz. Die herkömmliche Behandlung der Alzheimer-Krankheit umfasst einige synthetische Medikamente wie Cholinesteraseinhibitoren, NMDA-Rezeptor-Antagonisten, Orexin-Rezeptor-Antagonisten oder die neuen Anti-Amyloid-Antikörper. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit dieser Substanzen und des Risikos potenziell gefährlicher Nebenwirkungen ist ihr Einsatz begrenzt. Aufgrund der zahlreichen Anti-Alzheimer-Effekte mancher Pflanzen gerieten natürliche Wirkstoffe zunehmend in den Fokus aktueller Demenzforschung. Ein rezent in der Fachzeitschrift Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlichter Review hat 197 Studien über den Einsatz von Pflanzen im Management der Alzheimer-Erkrankung der letzten 2 Dekaden inkludiert. Dabei wurde eine detaillierte Übersichtsarbeit über pflanzliche Verbindungen als natürliche Alzheimer-Wirkstoffe, ihre biologischen Quellen, aktiven phytochemischen Inhaltsstoffe und Wirkungsweise präsentiert. Es wurden über 100 Pflanzenarten aus 64 Familien von Kräuterpflanzen berücksichtigt, wobei 15 verschiedene Anti-Alzheimer-Mechanismen in den Phytobestandteilen der Pflanzen bekannt sind.
Pflanzliche Wirkstoffe bieten vielversprechende Alternativen zu synthetischen Arzneimitteln bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit und haben das Potenzial, die kognitiven Funktionen zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Weiterführende Forschung und klinische Studien sind erforderlich, um ihr therapeutisches Potenzial vollständig zu erforschen und wirksame Strategien für die Behandlung dieser komplexen Erkrankung zu entwickeln.