Wir sprachen mit Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak, welche neuen Substanzen zur Lipidsenkung zur Verfügung stehen, welche Vorteile diese bieten und wie man Patient:innen mit Statinunverträglichkeit therapieren kann. Ein wichtiger Punkt ist die Senkung der Triglyzeride. Denn in Studien konnte gezeigt werden, dass durch eine Senkung der Triglyzeride auch die Rate der kardiovaskulären Ereignisse sank.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- In der Pipeline sind derzeit Subs- tanzen, die auch die Triglyzeride senken können. Diese Substanzen werden in der Lage sein, erhöhte Triglyzerid-Werte um 90 % senken zu können.
- Weiters befinden sich derzeit Small Molecules zur Senkung von Lipoprotein(a), einem Risikofaktor zur Entstehung der Ateriosklerose, in Entwicklung. Diese SiRNAs (Small Interfering RNAs) greifen direkt in die Synthese des Lipoproteins(a) ein. Bis zur Marktreife wird es vermutlich noch ca. 5 Jahre dauern.
- Patient:innen mit Statin-Intoleranz sind selten. So vertragen 995 von 1.000 Patient:innen die Grunddosis von Atorvastatin 10 mg oder von Rosavastatin 10 mg sehr gut. 950 von 1.000 Patient:innen vertragen auch die jeweilige Hochdosis (Atorvastatin 80 mg, Rosavastatin 40 mg) sehr gut.
- Für Patient:innen, die Statine dennoch nicht vertragen, steht Bempedoinsäure zur Verfügung. Dieses wirkt ähnlich wie die Statine, greift allerdings an einem anderen Punkt in deren Synthese ein. Sie führt seltener zu myofaszialen Schmerzen als Statine. Ebenfalls gute Erfahrungen wurden mit PCSK9-Inhibitoren oder Inclisiran gemacht.
- In Studien zeigte sich, dass der Einsatz von Fibraten zusätzlich zum Einsatz von Statinen bei einem HDL-Cholesterin von unter 35 mg/dl und Triglyzeriden von über 200 mg/dl die Rate an kardiovaskulären Ereignissen um ca. 30 % weiter senken konnte.