Neues aus der Forschung

Herzinsuffizienz

US-Guidelines zum HI-Management aktualisiert

Die kardiologischen Fachgesellschaften American College of Cardiology (ACC), American Heart Association (AHA) und Heart Failure Society of America (HFSA) haben die amerikanische Leitlinie zum Management der Herzinsuffizienz (HI) auf der Grundlage neuer Erkenntnisse aktualisiert und in einem gemeinsamen Report publiziert. Die überarbeiteten Guidelines sollen Ärzten patientenorientierte Empfehlungen zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz bieten. Die Empfehlungen stellen einen evidenzbasierten Ansatz für die Behandlung dar, mit dem die Qualität der Versorgung verbessert und die Interessen der Patienten berücksichtigt werden sollen. Insbesondere die Stadieneinteilung (A, B, C und D), welche die Entwicklung und das Fortschreiten der Erkrankung widerspiegelt, wurde mit dem Ziel überarbeitet, HI-Risikofaktoren so früh wie möglich zu erfassen und eine entsprechende Therapie einleiten zu können.

Literatur: Heidenreich P et al., 2022 AHA/ACC/HFSA Guideline for the Management of Heart Failure: Executive Summary: A Report of the American College of Cardiology/American Heart Association Joint Committee on Clinical Practice Guidelines. Practice Guideline. J Am Coll Cardiol. 2022 May 3; 79(17):1757–1780. DOI: 10.1016/j.jacc.2021.12.011. Epub 2022 Apr 1.


Metastasiertes Prostatakarzinom

Zunahme nach Ende des routinemäßigen PSA-Screenings

Nach der Einführung des PSA-Screenings in den USA kam es zu einer deutlichen Zunahme von Prostatakrebs-Diagnosen. Die Mortalitätsrate sowie die Inzidenz metastasierter Karzinome blieben hingegen unverändert. Daher sprach sich die United States Preventive Services Task Force (UPSTF) 2008 gegen ein routinemäßiges PSA-Screening bei Männern ab 75 Jahren und 3 Jahre später bei allen Altersgruppen aus. Seitdem ist allerdings die Zahl metastasierter Prostatakarzinome (mPCa) bei Männern ab 45 Jahren deutlich angestiegen. Das ergab jetzt eine amerikanische Kohortenstudie, in der die Daten von 836.282 Prostatakrebspatienten ab 45 Jahren ausgewertet wurden, die in der Datenbank des Surveillance Epidemiology and End Results (SEER) von 2004 bis 2018 erfasst waren. Danach war die Inzidenzrate von mPCa vor der Änderung der USPSTF-Empfehlungen bei Männern im Alter von 45 bis 74 Jahren stabil und bei Männern über 75 Jahren rückläufig. Nach der Änderung der USPSTF-Empfehlungen stieg die Inzidenzrate des mPCa bei Männern aller Altersgruppen an.

Zur Studie
Literatur: Desai MM et al., Trends in Incidence of Metastatic Prostate Cancer in the US. JAMA Netw Open. 2022 Mar 1; 5(3):e222246. DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.2246. 2022.2246</span


Leberzirrhose

PPI – nicht nur unerwünschte Wirkungen

Die Auswirkungen von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) bei Patienten mit Zirrhose sind nach wie vor umstritten. Ein amerikanisches Team von Wissenschaftern hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen PPI-Exposition und Gesamtmortalität, leberassoziierten Infektionen und Dekompensation bei Zirrhosepatienten genauer zu untersuchen. Die nationale retrospektive Kohortenstudie umfasste 76.251 zumeist männliche Patienten der Veterans Health Administration (medizinisches Versorgungssystem der USA), von denen 23.628 zu Studienbeginn einen PPI ein nahmen. Danach war die Einnahme von PPI mit einem um 21 % erhöhten Infektionsrisiko und einem um 64 % gesteigerten Risiko einer Dekompensation der Zirrhose verbunden, wobei das Risiko jeweils mit der PPI-Dosis anstieg. Allerdings war unter PPI bei Personen mit früherem Krankenhausaufenthalt aufgrund gastrointestinaler Blutung eine geringere Gesamtmortalität zu beobachten, ihr Risiko war um 12 % gemindert. Bei diesen Patienten könnte demnach eine PPI-Therapie von Nutzen sein.

Literatur: Mahmud N et al., The Association Between Proton Pump Inhibitor Exposure and Key Liver-Related Outcomes in Patients With Cirrhosis: A Veterans Affairs Cohort Study. Gastroenterology. 2022 Apr 6; S0016-5085(22)00352-3. DOI: 10.1053/j.gastro.2022.03.052. Online ahead of print.


HPV-Förderpreis

Was: MSD-Förderpreis zur Aufklärung über humane Papillomviren
Wer: Projekte, die einen gezielten und nachhaltigen Beitrag zum HPV-Bewusstsein in der Bevölkerung leisten.
Bewerbung: Download des Einreichformulars:,
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Preisgeld: 20.000 Euro