Neurologie II

Auch die neurologische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Ausschlaggebend für die Gründung der Neurologischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien (Eröffnungsdatum: 1. Oktober 2002) war die Schaffung neuer Strukturen für die Schlaganfallversorgung in der Bundeshauptstadt. Die spezialisierte „Schlaganfall-Station“ wurde im Jubiläumsjahr eröffnet

Vergangenheit und Gegenwart

Am 1. Oktober 2002 wurde die Abteilung für Neurologie und Neurologische Rehabilitation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder im 2. Wiener Gemeindebezirk eröffnet. Damals umfasste die allgemeine neurologische Station 27 Betten, die Schlaganfall-Station (Stroke Unit) vier Betten und im Schlaflabor standen den Patienten zwei Betten zur Verfügung.

In den vergangenen zehn Jahren ist die Abteilung kontinuierlich angewachsen und wurde vergrößert. Seit 2011 beispielsweise ist die Akutgeriatrie der Neurologischen Abteilung zugeordnet. Der vollständige Abteilungsname lautet seit damals „Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie“.

Eine wichtige Entwicklung hat die Abteilung im Jubiläumsjahr gemacht. Die Stroke Unit wurde auf sieben Betten erweitert und mit dem Bereich der Rehabilitation zu einer eigenen „Schlaganfall-Station“ mit insgesamt 23 Betten (inkl. Stroke Unit-Betten) zusammengefasst. Diagnostik, Therapie und Frührehabilitation sind damit zu einer Einheit verschmolzen. Durch diese spezialisierte Bettenstation kann sich das therapeutische Team (Ärzte, Pflegepersonen, Therapeuten und Sozialarbeiter) noch besser und umfassender um die Bedürfnisse der Patienten kümmern. Für die Rettung und den Transport von Schlaganfallpatienten wurde eine eigene Rettungszufahrt geschaffen. Ziel ist, jährlich rund 800 Patienten mit der Diagnose Schlaganfall zu versorgen.

Die allgemeine neurologische Bettenstation umfasst im zehnten Bestandsjahr 21 Betten. Weitere 15 Sonderklassebetten und drei Schlaflaborbetten werden der Abteilung für Neurologie zugeordnet. Auf der Akutgeriatrie sind es 28 Betten, die den Patienten zur Verfügung stehen. Die Bettenkapazität der Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie umfasst somit in Summe 90 Betten.

„Die Gründung der Neurologischen Abteilung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als unser Krankenhaus mitten im Ausbau steckte. Damals erhielt das Brüderspital das medizinische Profil, das heute bekannt ist und wofür wir geschätzt werden. Wir bieten unseren Patienten modernste Ausstattung und menschliche Zuwendung – alles eingebettet in unsere fast 400-jährige Tradition. Die Versorgung neurologischer Patienten ist herausfordernd – Prof. Lang und das Team aus Medizinern, Pflegepersonen, Therapeuten und Sozialarbeitern leistet großartige Arbeit“, bedankt sich Krankenhaus-Gesamtleiter Dr. Reinhard Pichler anlässlich des Jubiläums.

Abteilungsvorstand Prim. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lang hat diese Entwicklung (beispielsweise die Schlaganfall-Datenbank für Wien oder die „Vienna Interventional Management of Stroke“-Studie) maßgeblich mitgetragen.

Abteilungsschwerpunkte

Schwerpunkte der Abteilung sind die allgemeine Neurologie mit Bewegungsstörungen und dabei insbesondere Morbus Parkinson, weiters multiple Sklerose, Neurologie der Wirbelsäule und Schmerzbehandlung. Auch die Diagnostik und Therapie von Epilepsie mit einer eigenen Monitoring-Einheit und das Schlaflabor mit drei Betten zur umfassenden Diagnostik zählen zu den Abteilungsschwerpunkten.

„Ich freue mich über die Entwicklung der Neurologischen Abteilung seit der Gründung vor zehn Jahren. Vieles hat sich in diesem medizinischen Fach getan, und vor allem in der Behandlung von Schlaganfallpatienten haben wir heutzutage mittels medikamentöser Therapie (Lyse) oder auch mittels Katheter (Embolektomie – durchgeführt von der Abteilung für Radiologie; Vorstand: Prim. Univ.-Prof. Dr. Siegfried Thurnher) die Möglichkeit, vielen Betroffenen zu helfen und sie vor einer dauerhaften Behinderung zu bewahren“, so Lang, der ergänzt: „Bei neurologischen Erkrankungen sind oft Denken, Fühlen und Handeln beeinträchtigt. Hier haben wir eine große Verantwortung: neben der fachlichen Kompetenz müssen wir all unser Denken, (Mit-)Fühlen und Handeln einsetzen, um den Betroffenen zu helfen. Gemeinsam mit dem interdisziplinären Team ist dies in der Vergangenheit sehr gut gelungen, und ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft vieles gemeinsam zum Wohle unserer Patienten leisten werden können.“