Eine Infektion mit RSV zählt zu den häufigsten Gründen für eine Hospitalisierung von Säuglingen. Mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab steht erstmalig eine hochwirksame RSV-Prophylaxe für alle Säuglinge zur Verfügung. Die beeindruckenden Ergebnisse der Studie aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien wurden rezent im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht. Kinder unter 1 Jahr, die mit einem Gestationsalter von mindestens 29 Wochen geboren wurden, wurden 1 : 1 entweder in die Nirsevimab-Gruppe oder in die Standardpflege-Gruppe (keine Intervention) randomisiert. Säuglinge im Nirsevimab-Arm erhielten eine einmalige intramuskuläre Injektion des monoklonalen Antikörpers am Beginn oder während ihrer ersten RSV-Saison. Insgesamt wurden für die Studie 8.058 Säuglinge rekrutiert. In der Nirsevimab-Gruppe wurden 11 Kinder (0,3 %) wegen einer RSV-assoziierten Infektion der unteren Atemwege stationär behandelt, während in der Standardpflege-Gruppe 60 Babys (1,5 %) hospitalisiert wurden. Die Wirksamkeit von Nirsevimab zur Verhinderung einer Hospitalisierung beträgt somit 83,2 %. Betrachtet man die Wirksamkeit hinsichtlich Verhinderung einer sehr schweren Infektion der unteren Atemwege, liegt diese mit 75,7 % knapp darunter. Davon waren im Nirsevimab-Arm 5 Säuglinge (0,1 %) betroffen, im Vergleich zu 19 Babys im Vergleichsarm (0,5 %). Behandlungsbezogene Nebenwirkungen traten bei 86 Kindern (2,1 %) in der Nirsevimab-Gruppe auf. Nirsevimab ist somit eine effektive und sichere Prophylaxe zur Verhinderung von RSV-assoziierten Hospitalisierungen sowie schweren Krankheitsverläufen.