Mit dem Sommer startet auch die Reisesaison. Wir sprachen mit Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, DTM, ZRM, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, was man bei der reisemedizinischen Beratung in der allgemeinmedizinischen Praxis beachten sollte. So kann dieses Gespräch genutzt werden, um mit den Patient:innen über notwendige Routineimpfungen zu sprechen. Auch Patient:innen mit chronischen Erkrankungen sind sehr reisefreudig und brauchen eine spezielle Beratung.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
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- Das Wichtigste in der Reisemedizin ist, dass man die Routineimpfungen, die man auch in Österreich benötigt, vervollständigt. So hat die Hälfte der Personen im höheren Lebensalter keine aktuelle Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung. Auch bei den Masern gibt es einige Impflücken.
- Der neue Impfstoff gegen Dengue-Fieber ist bereits seit einem halben Jahr zugelassen. Hier sind die Studienergebnisse gegen bestimmte Subtypen nicht eindeutig. Weiters fehlen eindeutige Daten für Erwachsene über 60 Jahre. Das führte zu einer sehr restriktiven Impfempfehlung nur für seropositive Personen.
- Gegen Chikungunya-Fieber befindet sich derzeit ein Lebendimpfstoff in der Zulassung, der sehr unproblematisch zu sein scheint. Dieser muss nur einmal geimpft werden, und man erwirbt eine solide, langanhaltende Immunität, bei einer sehr geringen Nebenwirkungsrate.
- Ältere Menschen mit Grunderkrankungen sind nicht von vornherein reiseuntauglich, sondern man muss in Betracht ziehen, ob dieser Mensch die Reise gesundheitlich gut übersteht.
- Dauermedikationen bedingen auf Reisen unter Umständen eine Änderung des Einnahmerhythmus, die Berücksichtigung der Zeitverschiebung bzw. eines veränderten Stoffwechsels.
- Wichtig ist, den Patient:innen klarzumachen, dass sie ihre Dauermedikamente auf die Reise mitnehmen müssen und keinesfalls auf die Idee kommen sollen, die Medikamente erst im Urlaubsland zu besorgen, da es in manchen Ländern ein Problem mit gefälschten Arzneimitteln gibt.