Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die Todesursache Nummer 1.
Tatsächlich werden 4 von 5 aller Herz-Kreislauf-Todesfälle durch Herzinfarkte und Schlaganfälle verursacht, und 28 % dieser Todesfälle werden mit erhöhtem Cholesterin assoziiert. Das ist – wie in nur wenigen Bereichen der modernen Medizin – durch unzählige Studien belegt. Praktisch jede Studie zeigt, dass eine Verringerung der LDL-Cholesterin-Zielwerte zu einer Verbesserung des Outcome im Sinne einer Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen wie Myokardinfarkt, kardiovaskulärer Tod, Schlaganfall, koronare Revaskularisierung, pAVK und Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz führen würde.
All das ist bekannt. Dennoch ist das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung viel zu gering ausgeprägt. Viele Menschen kennen ihren LDL-Cholesterin-Wert gar nicht. Da müssen alle Alarmglocken schrillen, und daran müssen wir als Mediziner:innen ansetzen und Vorsorgekonzepte sowie passende Therapien forcieren. Zum geringen Risikobewusstsein kommt nämlich dazu, dass viele Betroffene keine adäquate Therapie erhalten – obwohl Lebensstilveränderungen bei erhöhtem LDL-Cholesterin in der Regel nur 5 bis 10 % Reduktion bewirken können.
Aus diesem Grund wurde vor rund einem Jahr von namhaften Proponent:innen die Cholesterin-Allianz gegründet.
Als interdisziplinäre Bewegung verfolgt sie drei klare Ziele:
Jede:r Österreicher:in kennt ihren/seinen LDL-Cholesterin-Wert; jede:r Österreicher:in kennt ihren/seinen LDLCholesterin-Zielwert; jede:r Österreicher:in erreicht ihren/seinen individuellen LDL-Cholesterin-Zielwert.
Wir wollen die Bedeutung von LDL-Cholesterin für die erhöhte Sterblichkeit sowie das Potenzial von Therapieoptionen in den Fokus rücken und politisch verankern. Denn so könnte es gelingen, dass die Österreicher:innen länger und gesünder leben.