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Schmerztherapie: multimodal und interdisziplinär

Wir sprachen im Videointerview mit ao. Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Sator, Vorstand der Klinischen Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie, MedUni Wien/AKH, über die Entwicklungen in der Schmerzmedizin und die aktuelle Situation in Österreich. Sie betont die Bedeutung der Aus- und Fortbildung, die am besten interdisziplinär erfolgen sollte.


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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Die moderne Schmerztherapie ist interdisziplinär. Polyneuropathien durch Post-COVID-Syndrom, die vor allem jüngere Menschen betreffen, und neue Diagnosen wie die Small Fiber Disease stellen die Schmerzmedizin vor Herausforderungen. Hier sollten möglichst viele Disziplinen zusammenarbeiten.
  • Bei den Medikationen ist die Situation leider stagnierend. Wir haben viele neue Substanzen in der Pipeline bei Mäusen und Ratten untersucht; bis diese aber in einer funktionierenden Therapie beim Menschen ankommen, braucht es Zeit und einiges an Forschung, um die neuen Erkenntnisse umzusetzen.
  • Die aktuelle Situation in der Schmerzmedizin in Österreich ist eher rückschrittlich verglichen mit dem angloamerikanischen Raum, wo dies ein eigener Fachbereich bzw. ein Subfach ist. Im Bereich der Ausbildung haben wir aber schon sehr viel getan, wir bieten z. B. das Schmerzdiplom an – eine Ausbildung für alle Fachgebiete, die konstant mit Schmerz arbeiten.
  • Der Bereich Aus- und Fortbildung ist nach wie vor ein Schlagwort, um alle Fachrichtungen in ein Boot zu holen. Pflegepersonal, Psycholog:innen und Ärzt:innen, die schmerzmedizinisch arbeiten, sollten sich auch im schmerztherapeutischen Bereich gemeinsam fortbilden.
  • Schmerz ist etwas Multimodales und Interdisziplinäres. Das Thema ist sehr komplex und betrifft beispielsweise Tumorpatient:innen, aber auch solche mit psychosomatischen oder psychiatrischen Schmerzstörungen. Die Schmerztherapie umfasst hier konservative sowie psychiatrische und psychotherapeutische Unterstützung.