Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bilden das Rückgrat einer guten medizinischen Versorgung. Ihrem gesetzlichen Auftrag entsprechend bildet die Medizinische Universität Innsbruck Medizinerinnen und Mediziner für alle Aspekte ärztlichen Handelns aus. Wir legen dabei großen Wert auf eine evidenzbasierte und praxisrelevante Lehre. Hier finden auch das neue Berufsbild in der Medizin und gesetzliche Herausforderungen Berücksichtigung. Zudem versuchen wir auch, nach Abschluss des Studiums dem Vernetzungsbedürfnis der Kolleginnen und Kollegen Rechnung zu tragen. In Österreich mit seinen immer noch stark spitalsbasierten Versorgungsstrukturen müssen sich der niedergelassene Bereich und die Krankenhausmedizin besser ergänzen. In urbanen Gebieten funktioniert das bereits gut, auf dem Land sehe ich hier noch Optimierungsbedarf. Beispiele dafür wären auch telemedizinisch unterstützte Angebote wie z. B. HerzMobil oder der Schlaganfallpfad, zwei Tiroler Leuchtturmprojekte in diesem Bereich.
Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch die Stärkung der Allgemeinmedizin, hier arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern, der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Land Tirol, laufend an weiteren Verbesserungen. Dazu haben wir gemeinsam mit unserem Institut für Allgemeinmedizin in Innsbruck ein Erweiterungsstudium eingerichtet und mit Unterstützung des Landes Tirol ein Landarztstipendium. Das große Interesse an unserem zusätzlichen Angebot stimmt mich zuversichtlich, ist es doch deutliches Signal für Begeisterung und Engagement der nächsten Generation von Ärztinnen und Ärzte für den niedergelassenen Bereich. Nicht zuletzt planen wir ähnliche unterstützende Maßnahmen für Mangelfächer wie zum Beispiel die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Darüber hinaus werden wir einen Fokus auf die interprofessionelle Zusammenarbeit legen, wie sie beispielsweise bei Homecare-Angeboten oder in der Hospiz- und Palliativmedizin zunehmend an Bedeutung gewinnt.