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Update Infektiologie

Wir sprachen mit Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin, über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Infektiologie und die Lieferengpässe bei Medikamenten sowie deren Auswirkungen. Außerdem liefert der Infektiologe einen Ausblick für den Herbst und Winter.

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Die zunehmende Resistenzbildung befeuert die Entwicklung neuer Antibiotika, die gegen resistente Keime helfen. Die hochpotenten Beta-Lactamase-Inhibitoren werden laufend weiterentwickelt, dabei handelt es sich aber um keinen neuen Wirkmechanismus. An einigen neuen Substanzen wird bereits geforscht, bis zur Marktreife wird es aber noch dauern.
  • Impfungen sind inzwischen ein heißes Thema, hier werden viele neue hinzukommen. Aufgrund des Klimawandels verschieben sich die Verbreitungsgebiete von Krankheiten, beispielsweise hat Amerika autochthone Malariafälle, und in Europa nimmt das Dengue-Fieber zu. Auch die heimischen Mücken können mittlerweile das West-Nil-Virus übertragen.
  • Im niedergelassenen Bereich fehlen sehr viele orale Antiinfektiva. Ärzt:innen und Patient:innen müssen flexibel sein und auf andere Dosierungen oder Kombinationen ausweichen. Die Apothekerschaft ist gefordert, Säfte selbst zu mischen. Als Sicherheitsseil bietet die ambulante parenterale Antibiotika-Therapie eine mögliche Alternative.
  • Die Erwartungen für Influenza sind noch unklar. Auf der Südhalbkugel war die Situation je nach Region unterschiedlich. In Südamerika waren hauptsächlich Erwachsene erkrankt, während in Australien überwiegend Kinder betroffen waren.
  • Inzwischen ist ein an die XBB.1.5 Variante angepasster Impfstoff gegen COVID-19 verfügbar. Das Nationale Impfgremium empfiehlt diesen älteren Personen ab 60 Jahren, Risikogruppen sowie allen, die sich impfen möchten.